Ja, Weltmeister Deutschland erspielte sich gegen Nordirland unglaublich viele Chancen. 28 Torschüsse wurden notiert. Ein einziges Tor ist aber eine geradezu lächerliche Ausbeute.
Müller als historischer Pechvogel
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Unter anderem ein Problem: die Präzision. Von 28 Schüssen fanden nur neun den Weg auf das Tor. Das sind lediglich 32 Prozent.
Dabei kam das DFB-Team mit der besten ersten Hälfte des Turniers furios aus den Startlöchern. 14 Torschüsse vor dem Halbzeitpfiff bedeuteten eine neue Bestmarke bei der EM.
Nach der Pause folgten weitere 14 Schüsse - nur das zweite Tor wollte nicht fallen.
Besonders zu leiden hatte Thomas Müller: Der WM-Torschützenkönig von 2010 wartet weiterhin auf sein erstes Tor bei einer EM.
Gegen Nordirland scheiterte er gleich zwei Mal am Aluminium und ist damit schon ein historischer Pechvogel: Seit 1980 hat es bei einer EM überhaupt kein Spieler geschafft, zwei Mal Latte oder Pfosten zu treffen. Einem deutschen Akteur ist das vor Müller überhaupt noch nicht passiert.
Spätestens gegen die stärkeren Mannschaften ab dem Viertelfinale wird es Chancen nicht mehr im Überfluss geben. Dann muss die Verschwendung aufhören.
"Damit kann man nicht spaßen", schimpfte Bundestrainer Joachim Löw. Seine Spieler sollten auf ihn hören.