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SPORT1 beleuchtet die taktischen Optionen in der DFB-Abwehr

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SPORT1 beleuchtet die taktischen Optionen in der DFB-Abwehr

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Drei Optionen für Löws Abwehrreihe

Jonathan Tah wird zwar nachnominiert, für die Startelf kommt er wohl dennoch nicht in Frage. SPORT1 erklärt, welche drei Möglichkeiten Joachim Löw in der Abwehr hat.
Germany - Ascona Training Camp Day 3
Germany - Ascona Training Camp Day 3
© Getty Images
von Thorsten Mesch, Jochen Stutzky

Joachim Löws Worte waren deutlich, und für einige waren sie überraschend.

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"Im Moment haben wir zwei Möglichkeiten", sagte der Bundestrainer auf die Frage, wer nach der Nachnominierung von Jonathan Tah für den verletzten Antonio Rüdiger in der Innenverteidigung spielen wird.

"Shkodran Mustafi, der international einige Erfahrung hat und unsere Mannschaft kennt. Die andere Möglichkeit ist, Benedikt Höwedes von außen nach innen zu ziehen", erklärte Löw. Kein Wort über Tah. Der 20 Jahre alte Leverkusener muss sich hinten anstellen, ist - zumindest zunächst - nur als Backup vorgesehen.

Jochen Stutzky (l.) und Thorsten Mesch berichten bei der EM 2016 für SPORT1 vom deutschen Team
Jochen Stutzky (l.) und Thorsten Mesch berichten bei der EM 2016 für SPORT1 vom deutschen Team

In Mustafi und Höwedes habe er Vertrauen, sagte Löw. Er lasse sich aber noch "ein paar Tage Zeit, eine Entscheidung zu fällen".

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Wer wird an der Seite von Jerome Boateng innen verteidigen, wer auf den Außenpositionen und mit welchem System wird das DFB-Team zum EM-Start am Sonntag gegen die Ukraine (ab 20.30 Uhr LIVE in unserem Sportradio SPORT1.fm und im LIVETICKER) spielen? SPORT1 spielt mögliche Varianten in der Abwehr durch.

Löw nominiert Tah nach
00:30
Löw nominiert Tah nach

Viererkette mit Mustafi und Höwedes:

Aus Löws Worten klang durch: Mustafi könnte sein Favorit für den Platz als Ersatz von Rüdiger sein, der seinerseits der Ersatz für den angeschlagenen Mats Hummels gewesen wäre.

Mustafi kam zwar in den letzten beiden Tests vor der EM nicht zum Einsatz, aber Löw weiß genau um die Qualität und Flexibilität des Spanien-Legionärs.

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Mustafi und Höwedes hätten zwar schon länger nicht mit Jerome Boateng zusammengespielt, er habe aber "Vertrauen in beide", meinte der Bundestrainer.

Als Linksverteidiger ist Jonas Hector gesetzt. Bleibt die Frage, wer rechts spielt. Höwedes machte seine Sache beim 2:0 gegen Ungarn defensiv gut, innen kam aber wenig. Gegen die auf den Flügeln stark besetzten Ukrainer könnte Löw aber auch Joshua Kimmich spielen lassen - und Höwedes in die Mitte ziehen.

Bei der WM 2014 spielte Deutschland im Achtelfinale mit einer Vierkette, in der Höwedes (links) und Mustafi (rechts) auf den Außenpositionen spielten. Wer sich an den Zittersieg gegen Algerien erinnert, weiß: diese Variante hat sich nicht bewährt.

Die DFB-Elf im Teamcheck
04:45
Die DFB-Elf im Teamcheck

Viererkette mit Kimmich als Rechtsverteidiger:

Kimmichs Premiere im DFB-Team verlief beim 1:3 gegen die Slowakei nicht optimal. Dennoch hat der Bayern-Profi sehr gute Chancen auf einen Platz in der Startelf. Gegen die quirligen Außen der Ukraine wäre der 1,76 Meter große Defensivspezialist eine sehr gute Alternative. Zumal rechts hinten Emre Can nicht überzeugen konnte.

Kimmich traut sich die frühere Position von Philipp Lahm auch selbst zu. "Es ist nicht so, dass ich ungern da spiele. Niemand steht ungern auf dem Platz."

Am Mittwoch fehlte Kimmich wegen einer Erkältung beim Mannschaftstraining, Löw erwartet ihn aber schon am Donnerstag zurück.

Dreierkette/Fünferkette:

Dass Löw zum EM-Auftakt das Risiko eingeht, mit einer nicht eingespielten Dreier-Formation in der Abwehr zu experimentieren, ist eher unwahrscheinlich. Eine gute Option gegen defensive Gegner ist die Dreierkette aber allemal.

Denn so kann über die Außenbahnen mehr Druck nach vorne ausgeübt werden. "Wir Spieler müssen taktisch flexibel sein, das gehört zu unserem Job dazu", sagt Höwedes.

Mustafi, Höwedes und Kimmich können alle innen und rechts spielen, Can hat in Liverpool bereits mehrmals rechts in der Dreierkette agiert. Hector kennt das System aus Köln ebenfalls.

"Jedes System hat seine Vor- und Nachteile", erklärt Mustafi im Gespräch mit SPORT1. Für den Abwehrmann des FC Valencia kommt es auf die Zusammenstellung der Abwehr und die Spielertypen an. "Eine Dreierkette ist nicht automatisch offensiver. Daraus kann auch ganz schnell eine Fünferkette werden. Wenn du nicht offensiv und risikoreich mit hohen Außenverteidigern agierst, besteht die Gefahr, dass du hinten festgespielt wirst und plötzlich aus der Dreierkette eine Fünferkette wird. Wichtig ist, wie überzeugend man ein System spielt."

Offensive Dreierkette, die nur bei gegnerischem Ballbesitz zur Fünferkette wird, so spielte das DFB-Team im März überzeugend und erfolgreich beim 4:1 gegen Italien.