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Weltmeister von 1954 mit dem DFB-Team: Hans Schäfer gestorben

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Weltmeister von 1954 mit dem DFB-Team: Hans Schäfer gestorben

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Trauer um Weltmeister Schäfer

Als Vorletzter der Weltmeister von 1954 ist Hans Schäfer mit 90 Jahren gestorben. Die Legende des 1. FC Köln wurde vor allem durch eine Flanke legendär.
Hans Schäfer wurde 1954 in der Schweiz mit dem DFB-Team Weltmeister
Hans Schäfer wurde 1954 in der Schweiz mit dem DFB-Team Weltmeister
© Getty Images

Fußball-Deutschland trauert um Hans Schäfer: Der Weltmeister von 1954 und Legende des 1. FC Köln ist am Dienstagmorgen im Alter von 90 Jahren gestorben. Letzter noch lebender Spieler aus der Weltmeister-Elf von 1954 ist damit der Lauterer Horst Eckel (85).

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Der Lauterer reagierte erschüttert. "Ein sehr trauriger Tag. Hans war ein sehr guter Kamerad von mir. Jetzt bin ich der Letzte der Mannschaft von 1954, ich fühle mich jetzt auch alleine", sagte Eckel der Bild.

Letztmals hatte er zu Schäfers 90. Geburtstag am 19. Oktober mit ihm telefoniert: "Da hatte ich das Gefühl, dass es ihm gut geht."

Schäfer sei im Beisein seiner Ehefrau Isis, seiner Töchter Stefanie und Regine 19 Tage nach Vollendung seines 90. Lebensjahres verstorben, schrieb die Bild. Die Fahnen am Geißbockheim wurden nach Bekanntwerden des Todes auf halbmast gesetzt.

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Schäfer beim WM-Triumph Stammspieler

Beim ersten deutschen WM-Triumph 1954 in Bern gegen Ungarn (3:2) gehörte Schäfer zu den Leistungsträgern der Mannschaft um Kapitän Fritz Walter des damaligen Bundestrainers Sepp Herberger.

Wohl jeder Fußballkenner erinnert sich noch an die Radio-Reportage von Herbert Zimmermann und an "Bozsik, den rechten Läufer der Ungarn", der, es war im WM-Finale 1954, den Ball an einen gewissen Schäfer verlor.

Es folgten die legendären Worte: "Schäfer, nach innen geflankt" - und obwohl die berühmte Flanke nicht zum Ziel führte ("Kopfball, abgewehrt!"): Wenig später "müsste Rahn schießen" - der Rest ist Geschichte. Deutschland holte damals im Finale von Bern den ersten von heute vier WM-Titeln.

Weltmeister unter sich: Hans Schäfer (M.) Helmut Rahn (l.) und Horst Eckel
Weltmeister unter sich: Hans Schäfer (M.) Helmut Rahn (l.) und Horst Eckel

1. FC Köln trauert um Hans Schäfer

Schäfer steht aber nicht nur für das Wunder von Bern, vor allem aus Sicht des 1. FC Köln steht er für viel mehr.

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"Von allen großen Spielerpersönlichkeiten des 1. FC Köln ist Hans Schäfer mit dem Wunder von Bern der Größte", sagte Ex-Nationaltorhüter und FC-Vizepräsident Toni Schumacher: "Die FC-Familie verliert mit ihm einen Kölner Giganten, der Vorbild für unzählige Fußballer war."

Der damals beste Linksaußen der Welt sei ein Wilder auf dem Platz gewesen, "wer sich nicht einsetzte, der bekam seinen Ehrgeiz zu spüren. Das verbindet uns beide über die Generationen hinweg", so Schumacher: "Stolz war ich stets darauf, wenn er sagte: 'Toni, wir beide hätten gut zusammen in eine Mannschaft gepasst.'"

Präsident Werner Spinner ergänzte: "Wir verlieren eine der größten Persönlichkeiten, die der 1. FC Köln je hervorgebracht hat. Als Weltmeister und größte Ikone dieses Klubs ist Hans Schäfer unsterblich." 

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Lukas Podolski kondolierte per Twitter:  "Ich bin sehr traurig und werde Hans Schäfer für immer als größten Kölner Spieler und tollen Menschen in Erinnerung behalten." 

Sinnbild für eine Ära

Schäfer wurde 1927 im Kölner Stadtteil Zollstock geboren, beim dortigen Klub DJK Rheinland begann er mit dem Fußballspielen. Später wechselte er zum FC und war über fast zwei Jahrzehnte die prägenden Figur im Spiel der Kölner.

Er steht sinnbildlich für Meistertitel und eine der erfolgreichsten Epochen der Klubgeschichte, auf die auch heute noch viele Fans sehnsüchtig zurückblicken. Zurzeit ist der Geißbock-Klub abgeschlagen Tabellenletzter der Bundesliga.

Schäfer blieb immer bescheiden

"Es war einfach eine großartige Leistung einer großartigen Mannschaft, die dabei auch viel Glück gehabt hat", sagte Schäfer einmal im Gespräch mit der Zeit zu diesem Spiel: "Ich distanziere mich übrigens auch vom Begriff Helden. Ich weiß nicht, was unser Sieg mit Heldentum zu tun hat. Helden sind für mich Jungs, die an die Front gehen, kämpfen und sich eventuell auch noch erschießen lassen müssen, um das Vaterland zu retten. Aber es ist doch keine Heldenschaft, wenn ich ein Spiel gewinne. Und sei es eine Weltmeisterschaft."

Natürlich war Schäfer stets stolz auf die Mannschaft, die das "Wunder von Bern" 1954 vollbrachte. Die Geschichte der WM könnte er noch 1000-mal erzählen, meinte Schäfer einmal, und es werde garantiert nie langweilig.

Seine große Liebe war immer FC, auch in den letzten Jahren sah man ihn häufig auf der Tribüne des RheinEnergie-Stadions. Seine gesamte Profikarriere verbrachte er in Köln, dort lebte er bis zum Schluss. Schäfer genoss Legendenstatus.

Als Schäfer 1965 "tschüss" sagte, hatte er 16 Jahre ununterbrochen Spitzenfußball geboten - ohne nennenswerte Einbrüche, ohne Skandale. Eine Galionsfigur des deutschen und Kölner Fußballs.