Er ist der Prototyp eines Bayern, der Rekordmeister aus München ohne ihn inzwischen fast unvorstellbar: Könnte Thomas Müller die Säbener Straße also tatsächlich in Kürze verlassen?
Müller reagiert auf Wechselgerüchte
In einem Interview mit der Welt am Sonntag äußerte sich der Bayern-Star jüngst zur Frage, ob er für immer beim Rekordmeister bleiben werde.
"Grundsätzlich ist es sehr schwierig, vom FC Bayern loszukommen. Mit unserem Klub spiele ich jedes Jahr um die Titel mit, der Verein hat enormes Potenzial. Eine andere Aufgabe wäre sicher auch mal interessant und reizvoll. Ich unterschätze unser Geschäft nicht und lege mich nicht generell fest. Ich weiß, wie der Profi-Fußball funktioniert. Wenn die Situation mal eine andere ist, kann viel passieren. Doch aktuell habe ich keine Gedanken, etwas anderes zu machen", antwortete der 28-Jährige.
Müller reagiert auf Wechselgerüchte
Anschließend wurde spekuliert, Müller würde die Münchner, bei denen er noch einen Vertrag bis 2021 hat, verlassen wollen.
"Wenn man sich das Interview durchliest und vor allem dieses Zitat, hätte es mir nicht als Überschrift gereicht. Außer wir haben das Sommerloch und das haben wir halt gerade. Dementsprechend sollte man sich den Absatz noch mal durchlesen und selbst entscheiden, ob da von Wechselabsichten gesprochen wurde oder nicht", sagte Müller beim DFB-Medientag auf SPORT1-Nachfrage.
Mit anderen Worten: Müller will die Bayern (vorerst) nicht verlassen.
Vielmehr konzentriert sich der Vize-Kapitän der deutschen Nationalmannschaft auf das große Ziel der WM-Titelverteidigung. Käme für ihn ein vorzeitiger Abschied aus der Nationalmannschaft in Frage, wenn ihm dieser Coup mit der Löw-Elf erstmals in der deutschen Historie gelingen würde?
Mit Spaß und guter Laune zum WM-Titel 2018
"Ich glaube nicht, denn das Rad dreht sich ja weiter", sagt Müller. In seiner typischen Art fügt der Offensiv-Mann hinzu, dass er jedoch kein Problem damit habe, "nach meinem zweiten WM-Titel satt zu sein, denn das würde bedeuten, dass wir den Titel geholt haben".
Zweifel an der Titelverteidigung lässt der Weltmeister von 2014 nicht aufkommen. Wie von ihm gewohnt, geht er auch im DFB-Trainingslager in Eppan mit Leistung voran und sorgt für gute Stimmung.
Mal schmiert er Jerome Boateng Sonnencreme ins Gesicht, mal sieht man ihn beim Golfen oder abends beim Dorf-Spaziergang mit den Bayern-Kollegen auf der Suche nach einem Dönerladen.
Sich beim streng getakteten DFB-Programm auch mal was zu gönnen, muss erlaubt sein - sofern die Leistung auf dem Platz am Ende stimmt. Das ist bei Müller in der Nationalelf fast immer der Fall, wenngleich er 2017 nur ein Länderspieltor erzielte, dafür sehenswert im März gegen Spanien traf.
Löw als Trumpf beim DFB-Team
Auf nunmehr 90 Länderspiele und 38 Tore bringt es Müller in der DFB-Auswahl bislang. Eine Quote, die er in Russland ausbauen will.
Was die Löw-Elf auszeichnet? "Dass wir beim DFB eine einheitliche Philosophie und Struktur haben, die der Bundestrainer seit Jahren vorgibt und den Spielern immer wieder einschleift. Dementsprechend haben wir ein gutes Korsett, an dem sich jeder Spieler orientieren kann", sagt Müller.
Und fügt hinzu: "Das ist ein riesen Vorteil im Vergleich zu einem Land, das erst seit ein, zwei Jahren einen neuen Nationaltrainer hat und es dann darum geht, was man überhaupt will. Wir wissen was wir wollen."
Müller auch: Bei den Bayern bleiben und zum zweiten Mal Weltmeister werden.