Die Menschenrechts-Aktion der Spieler der deutschen Nationalmannschaft vor dem WM-Qualifikationsspiel gegen Island am Donnerstag bleibt weiter Thema.
DFB-Aktion: Löw verteidigt Video
Auf der Pressekonferenz vor dem kommenden Spiel gegen Rumänien am Sonntag stellte Bundestrainer Joachim Löw zu Beginn von sich aus etwas klar. (Spielplan der WM-Qualifikation)
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"Ich habe den ein oder anderen Kommentar zur Menschenrechts-Aktion unserer Mannschaft gelesen. Ich finde das (die Aktion des DFB-Teams, Anm. d. Red.) beeindruckend, weil es auch aus der Mannschaft selbst kam. Wir wissen, dass unsere Spieler für diese Werte stehen", erklärte der 61-Jährige.
"Making of" polarisiert das Netz
Die ursprüngliche Geste des DFB-Teams hatte der Nationalmannschaft Lob und Anerkennung eingebracht. Allerdings veröffentlichen die Verantwortlichen im Nachgang ein "Making of" der "Human Rights"-Aktion. (Kommentar: Dieses Video ruiniert die DFB-Geste)
Das kurze Video schlug in den sozialen Netzwerken große Wellen. Zahlreiche User warfen dem Verband vor, mit dem Clip der eigentlichen Botschaft die Kraft zu rauben und das eigene Image verbessern zu wollen.
Dem Vorwurf einer PR-Aktion widersprach Löw. "Wenn jemand denkt, dass sich unsere Spieler aus Marketing-Gründen vor so einen Karren spannen lassen, dann irrt der sich gewaltig. Unsere Spieler sind interessiert und wissen, was in der Welt passiert. Sie engagieren sich aus Eigeninitiative", betonte er.
Kimmich: "Spricht für unsere Kameramänner"
"Nicht alles, was derzeit beim DFB oder der Nationalmannschaft passiert, ist negativ zu bewerten", ergänzte der Coach auf süffisante Weise.
Auch Joshua Kimmich wehrte sich gegen Kritik an der Aktion. "Als Fußballer haben wir eine gewisse Verantwortung und die wollen wir wahrnehmen. Das haben wir auch mit der Aktion vorgehabt. Ich habe die Kommentare gar nicht so verfolgt. Dass es als Hochglanz-Aktion wahrgenommen wurde, das spricht für unsere Kameramänner", sagte der Bayern-Star mit einem Grinsen.
"Im Fußball hat man die Chance auf Dinge hinzuweisen und das sollten wir auch weiterhin tun. Da sind auch die Medien in der Pflicht", fügte Kimmich hinzu.