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EM: Ukraine vor Duell gegen DFB-Team zerstritten wegen Foul

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EM: Ukraine vor Duell gegen DFB-Team zerstritten wegen Foul

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Skandal-Foul spaltet DFB-Auftaktgegner

Die ukrainische Mannschaft soll eigentlich ein Zeichen für Einigkeit im Land setzen. Aber in den eigenen Reihen schwelt ein Konflikt - der größte Star ist daran beteiligt.
FBL-EURO-2016-UKR-TRAINING
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© Getty Images

Man stelle sich Folgendes vor: Der Münchner Thomas Müller holt den Dortmunder Marco Reus in einem Ligaspiel mit einem hinterhältigen Tritt von den Beinen. Die Bayern und Borussen gehen daraufhin wie wild aufeinander los, Reus kündigt seinem Nationalmannschaft-Kollegen öffentlich die Freundschaft.

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Und einige Wochen später sollen Müller, Reus und ihre Mitspieler Seite an Seite bei der Fußball-EM als Team funktionieren.

Spannungen zwischen größten Klubs

Ein absurder Gedanke? Bei Deutschlands EM-Auftaktgegner Ukraine (So. ab 20.30 Uhr LIVE in unserem Sportradio SPORT1.fm und im LIVETICKER) ist genau das passiert. Eine üble Attacke von Offensivstar Andrej Jarmolenko von Dynamo Kiew gegen Taras Stepanenko von Schachtar Donezk und die anschließende Schlägerei haben die Spannungen zwischen den größten Klubs des Landes verschärft.

Eine vom Verband initiierte öffentliche Entschuldigung dürfte kaum ausreichen, um aus den elf EM-Spielern der Erzrivalen einen verschworenen Haufen zu machen.

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Schweinsteiger: Kein 5:0 gegen die Ukraine
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Schweinsteiger: Kein 5:0 gegen die Ukraine

Einigkeit fürs Land demonstrieren

Dabei lautet der Hauptauftrag an die ukrainische Nationalmannschaft dem politisch tief gespaltenen Heimatland ein Gefühl der Zusammengehörigkeit zu schenken. Damit ist der Weltranglisten-19. zumindest vorerst gescheitert, zumal auch die merkwürdige Nominierung von drei Russland-Legionären alles andere als Einigkeit vermittelte.

Die Stimmung zwischen Dynamo und Schachtar, die in den letzten 24 Jahren den Meistertitel unter sich ausgemacht haben, war schon immer aufgeheizt.

Seit Beginn des Krieges in der Ostukraine im Februar 2014, in dessen Folge die Heimspiele von Schachtar ins knapp 1200 Kilometer westlich gelegenen Lwiw verlegt wurden, scheinen die Spannungen noch zugenommen zu haben.

Übles Foul von Jarmolenko

Negativer Höhepunkt war das Skandalspiel am 1. Mai, bei dem Jarmolenko, der die Ukraine mit sechs Treffern zur ersten sportlichen EM-Qualifikation überhaupt geschossen hatte, Stepanenko mit einem fiesen Tritt niederstreckte. Mit voller Wucht trat er mit dem rechten Bein gegen den trabenden Stepanenko.

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Jarmolenko wollte Stepanenko dafür bestrafen, dass dieser sein Tor zum 3:0 vor den Dynamo-Fans angeblich provozierend gefeiert hatte. Stepanenko war außer sich vor Wut. "Das ganze Land soll wissen, dass meine Freundschaft mit Jarmolenko beendet ist", sagte der 26-Jährige hinterher.

Jarmolenko muss Abbitte leisten

Zur Strafe musste der von englischen Topklubs umworbene Flügelflitzer öffentlich Abbitte leisten. Vor Pressevertretern verlas Jarmolenko einen vorgefertigten Text und reichte anschließend seinem Widersacher die Hand. "Ich gebe meinen Fehler zu", sagte er kleinlaut und ergänzte: "Ich hoffe, wir können uns friedlich auf die Europameisterschaft vorbereiten."

Nationalcoach Michail Fomenko versicherte am Mittwoch im Trainingscamp Aix-en-Provence, dass der Konflikt beigelegt ist: "Die Spieler haben verstanden, dass sie als Einheit auftreten müssen."

Fomenko muss bei der EM aber noch eine dritte Gruppe integrieren, die ziemlich bloßgestellt wurde: Die drei Russland-Legionäre Alexander Sintschenko (ausgeliehen an FK Ufa), Jewhen Selesnjow (Kuban Krasnodar) und Bogdan Butko (Amkar Perm) waren in der ersten Nominierungsrunde überraschend nicht berücksichtigt und erst später in den Kader berufen worden.