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Belgiens Nationaltrainer Mark Wilmots bleibt weiter im Amt

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Belgiens Nationaltrainer Mark Wilmots bleibt weiter im Amt

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Wilmots darf bleiben - vorerst

Nach dem bitteren EM-Aus der Belgier gegen Wales fordern die Medien die Entlassung von Marc Wilmots. Der Verband stellt sich zunächst hinter den Coach.
Nach acht Monaten endet die Zusammenarbeit zwischen Marc Wilmots und der Elfenbeinküste
Nach acht Monaten endet die Zusammenarbeit zwischen Marc Wilmots und der Elfenbeinküste
© Getty Images

Das "Kampfschwein" hat die erste Hatz überstanden.

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Deutete nach dem Debakel im EM-Viertelfinale zunächst alles auf einen schnellen Abschied von Marc Wilmots hin, erhielt der Trainer der belgischen Fußballer 24 Stunden später überraschend eine Gnadenfrist.

Der Verband KBVB gab bekannt, dass er trotz des 1:3 (1:1) gegen den Debütanten Wales keine schnelle Entscheidung treffen möchte. Dennoch bleibt Wilmots ein Coach auf Abruf.   

"Die Niederlage hat auch den Verband hart getroffen", teilte der KBVB mit: "Es wurde aber beschlossen, keine überhasteten Schlüsse zu ziehen."

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Pfaff rüffelt Wilmots

Der frühere belgische Nationaltorwart Jean Marie Pfaff sieht seinen ehemaligen Teamkollegen ebenso kritisch wie weite Teil der heimischen Öffentlichkeit.

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"Wilmots kann froh sein, dass er den Job als Nationaltrainer hat. Wenn er einen Plan hat, dann soll er bleiben. Wenn ich sage ich bin vier Jahre Trainer, dann bleibe ich", sagte er SPORT1.

Für den Fall, dass Wilmots aber doch gehen müsse, brachte Pfaff einen Nachfolger ins Gespräch: Ex-Bondscoach Bert van Marwijk. 

Mit der Entscheidung, die EM erst mal in Ruhe zu analysieren, erfüllte der Verband den Wunsch von Wilmots. Der Coach, dessen Vertrag noch bis Juni 2018 läuft, hatte um Bedenkzeit gebeten.

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Belgien wird Rolle als Mitfavorit nicht gerecht

Bei der Analyse der Belgier wird herauskommen, dass die Roten Teufel ihrer Rolle als Mitfavorit bei der Endrunde nicht gerecht wurden. So sahen es auch die 150.000 Fans, die zum Feiern aus Belgien ins nahe Lille gekommen waren, am Ende aber enttäuscht die Heimreise antreten mussten.    

Das hochgehandelte Starensemble um Kevin De Bruyne, Eden Hazard und Thibaut Courtois wurde für die Vorstellung heftig in den Medien attackiert.

Die Zeitung De Morgen hatte eine "erniedrigende Niederlage" gesehen, das Blatt Het Laatste Nieuws schrieb sogar von "einer Schande" - und stellte die entscheidenden Fragen gleich mit in den Raum: "Und jetzt ein richtiger Trainer? Adieu Wilmots?"    

Mannschaft findet nicht zusammen

Mehr denn je drängte sich der Eindruck auf, dass die Mannschaft seit der EM-Absage von Anführer Vincent Kompany (Leistenverletzung) nicht mehr zusammengefunden hat - sie wirkte wie ein Spiegelbild des zerstrittenen Landes.    

So griff Courtois wie schon nach der Auftaktpleite gegen Italien (0:2) den Trainer in der Kabine verbal an und bemängelte danach auch öffentlich taktische Fehler.

"Ich muss meine Worte vorsichtig wählen, denn ich will nicht alles zerstören", sagte der Keeper des FC Chelsea: "Aber was ich zu sagen hatte, habe ich in der Kabine gesagt. Das ist die größte Enttäuschung in meiner Karriere."    

Hazard hält zu Wilmots

Hazard dagegen nahm Wilmots, dem schon seit längerer Zeit das Interesse an einem Trainerjob in China nachgesagt wird, in Schutz. "Wir stehen alle hinter ihm. Wir hoffen, dass er weitermacht und wir zusammen in der Zukunft noch großartige Dinge erreichen", sagte der Klubkollege von Courtois - wohl ohne Kenntnis der Aussagen des Torhüters.     

Dass Wilmots in zwei Jahren bei der WM in Russland an der Seitenlinie stehen wird, glaubt der frühere Schalker aber wohl selbst nicht. Vielleicht klangen seine Aussagen auch deshalb wie ein Fazit seiner Arbeit.

"Am Ende bin ich verantwortlich", sagte der Coach, der mit den Belgiern schon vor zwei Jahren bei der WM in Brasilien im Viertelfinale gescheitert war (0:1 gegen Argentinien).