{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Darum findet Oranje keinen Trainer

De Boer will nicht, van Gaal will nicht, Koeman will nicht - SPORT1 nennt fünf Gründe für die Probleme der Niederländer, einen neuen Bondscoach zu finden.
457005454.jpg
© Getty Images
von Martin Volkmar

Man sollte denken, dass eine Fußball-Nation wie die Niederlande kein Problem damit hat, einen neuen Nationaltrainer zu finden.

{ "placeholderType": "MREC" }

Doch stattdessen setzt es eine Absage nach der nächsten.

Inzwischen hat sogar Henk ten Cate, 1999 mit dem KFC Uerdingen aus der zweiten Bundesliga abgestiegen, vorsorglich sein Desinteresse bekundet.

SPORT1 nennt fünf Gründe für die stockende Suche nach einem Nachfolger für den gefeuerten Danny Blind.

{ "placeholderType": "MREC" }

Problem 1: Kein starker Mann

Im Moment weiß keiner genau, wer überhaupt über den neuen Bondscoach entscheiden soll. Seit der langjährige Sportdirektor Bert van Oostven im September 2016 zurücktrat, gibt es keinen starken Mann im Verband (KNVB).

Interimsboss Jean Paul Decossaux ist eigentlich für Sponsoring zuständig, der frühere Weltklassetorwart und aktuelle technische Direktor Hans van Breukelen steht nach nur wenigen Monaten aufgrund der sportlichen Talfahrt bereits wieder vor dem Aus.

Keine guten Voraussetzungen für ernsthafte Verhandlungen mit möglichen Kandidaten, zumal diese nicht mal wüssten, wer künftig über ihr Schicksal bestimmt.

Problem 2: Keine Struktur

Ausgerechnet mitten in der Krise soll die Verbandsstruktur umgebaut werden. Neuer starker Mann soll in Zukunft ein Vorsitzender sein, der bei allen Entscheidungen das letzte Wort hat.

{ "placeholderType": "MREC" }

An diesem Posten als "Retter" des niederländischen Fußballs ist Louis van Gaal interessiert, die Umsetzung dauert aber noch. Man befinde sich erst in der ersten von vier Phasen, heißt es, sowohl die Profiklubs als auch die Amateure müssen noch überzeugt werden.

Top 3: Das Beste von Feierbiest van Gaal
02:51
Top 3: Das Beste von Feierbiest van Gaal

Problem 3: Keine Chance

Der neue Cheftrainer kann eigentlich nur verlieren. Denn nach der Pflichtnummer im Juni gegen Luxemburg folgt Ende August unmittelbar nach Saisonbeginn die derzeit kaum zu bewältigende Aufgabe bei Tabellenführer Frankreich.

Bei einer Niederlage könnte die WM-Qualifikation schon verspielt sein, doch selbst bei Siegen in den vier folgenden Spielen würde noch die Hürde Playoffs warten. Ganz abgesehen davon, dass dem auf Weltranglistenplatz 32 abgerutschten Team derzeit schlicht die Klasse für solch eine Erfolgsserie fehlt.

Verpasst Oranje aber erstmals seit 2002 die WM, müsste der eben erst installierte Bondscoach den Neuaufbau Richtung EM 2020 als Gescheiterter unter erschwerten Bedingungen angehen.

Problem 4: Keine Perspektive

Hinzu kommt, dass in den letzten Jahren viel zu wenig gute Fußballer aus dem einst so ruhmreichen niederländischen Nachwuchs nachrückten.

Der Verband hat zwar einen Elf-Punkte-Plan für die Zukunft entwickelt. Glaubt man aber den heimischen Experten, ist mit einer neuen Oranje-Erfolgsgeneration frühestens mit Blick auf die WM 2022 zu rechnen.

Problem 5: Kein Kandidat

Daher wundert es kaum, dass die Wunschkandidaten nicht zur Verfügung stehen.

Neben van Gaal hat auch Frank de Boer bereits abgesagt, andere wie Ronald Koeman (FC Everton), Giovanni van Bronckhorst (Feyenoord Rotterdam), Phillip Cocu (PSV Eindhoven) oder der Belgier Michel Preud'Homme (FC Brügge) verweisen dankbar auf ihre langfristigen Vereinsverträge.

Gleichzeitig wächst in den Niederlanden die Kritik am Rückgriff auf die ewig gleichen Namen früherer Jahre, weshalb etwa der einstige Weltstar Ruud Gullit trotz massiver Eigenwerbung kaum eine Chance hat.

Gleichzeitig fordern zahlreiche Medien einen ausländischen Bondscoach - wie zuletzt der Österreicher Ernst Happel, der die Elftal 1978 zur Vize-Weltmeisterschaft führte.

Allerdings ist es fraglich, ob die gehandelten Namen wie Arsene Wenger, Jürgen Klinsmann oder Roger Schmidt überhaupt bereit wären - Gründe siehe oben.