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Guerrero darf doch zur WM

Paolo Guerrero ist nach einem positiven Doping-Befund eigentlich gesperrt - doch das Schweizer Bundesgericht setzt die Sperre aus. Nun könnte er doch zur WM fahren.
Flamengo v Internacional - Brasileirao Series A 2018
Flamengo v Internacional - Brasileirao Series A 2018
© Getty Images

Der ehemalige peruanische Bundesligaprofi Paolo Guerrero darf nach langem Rechtsstreit nun doch an der WM in Russland (14. Juni bis 15. Juli) teilnehmen.

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Der Kapitän Perus erreichte vor dem Schweizer Bundesgericht eine Aufschiebung der vom Internationalen Sportgerichtshof CAS verhängten Dopingsperre, die seine WM-Teilnahme eigentlich verhindert hätte. Guerrero verschwendete keine Zeit. Nur Stunden nach seiner WM-Freigabe durch das Gericht stieß er beim Abendessen am Donnerstag zu seinen Teamkollegen und erhielt einen überaus herzlichen Empfang.

"Bei der superprovisorischen Gewährung der aufschiebenden Wirkung (...) hat die Präsidentin der ersten zivilrechtlichen Abteilung insbesondere den diversen Nachteilen Rechnung getragen, die der bereits 34 Jahre alte Fußballspieler erleiden würde, wenn er nicht an einer Veranstaltung teilnehmen könnte, welche die Krönung seiner Fußballer-Karriere darstellen wird", teilte das Bundesgericht am Donnerstag mit. 

Kein Widerspruch vom CAS

Guerrero war 2017 positiv auf ein Abbauprodukt von Kokain getestet und im vergangenen Oktober zunächst durch die FIFA nur für ein halbes Jahr gesperrt worden., wogegen die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA aber Einspruch beim CAS eingelegt hatte.

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Die höchste sportrechtliche Instanz verhängte dann eine 14-monatige Sperre. Auch weil der CAS aber bislang keine Begründung des Urteils verschickte, entschied das Bundesgericht die Aufschiebung der Sanktion.

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Die WADA erklärte inzwischen in einer Stellungnahme, nicht gegen die Entscheidung des Schweizer Bundesgerichts vorgehen zu wollen. 

Guerrero erhält breite Unterstützung

 "Diese Entscheidung empfinde ich als pure Gerechtigkeit", sagte Guerrero: "Ich muss mich ausdrücklich beim Gericht bedanken." Zuletzt hatte der Stürmer sogar bei FIFA-Präsident Gianni Infantino vorgesprochen, um seine WM-Teilnahme zu erreichen. Die Unterstützung war groß: Die Nationalmannschaftskapitäne der Gruppengegner, Hugo Lloris (Frankreich), Mike Jedinak (Australien) und Simon Kjaer (Dänemark) plädierten in einem offenen Brief für die Aussetzung der Sperre.

"Zu berücksichtigen ist, dass er nicht vorsätzlich oder grob fahrlässig gehandelt hat", teilte das Bundesgericht mit. Die FIFA und die WADA hätten zudem "beide ein Verhalten gezeigt, aus dem geschlossen werden darf, dass sie nicht kategorisch gegen eine Teilnahme des Beschwerdeführers an der WM sind."

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Über die Sperre an sich, gegen die Guerrero ebenfalls Beschwerde eingereicht hat, wurde am Donnerstag noch nicht entschieden, sondern allein über Aufschiebung.

Menschen gehen auf die Straßen

Rückendeckung hatte Guerrero auch durch die internationale Spielervereinigung FIFPro erhalten. Diese zeigte sich nun "sehr erfreut", dass der Peruaner vor Gericht erfolgreich war. Das vom CAS verhängte Strafmaß sei "unfair und unverhältnismäßig". Guerrero habe "unwissentlich" eine verbotene Substanz eingenommen.

Bevor der 34-Jährige zu Infantino aufgebrochen war, waren die Fans in Lima zu einem Protestmarsch auf die Straße gegangen. Peru hat sich erstmals seit 1982 wieder für eine WM-Endrunde qualifiziert. Mit einem Guerrero in Topform steigen die Chancen auf das Erreichen der K.o.-Phase.