Vor der Partie zwischen Argentinien und Kroatien zeigte sich Diego Armando Maradona auf der Tribüne des WM-Stadions in Nischni Nowgorod noch siegessicher. 90 Minuten später befand sich der ehemalige Weltklasse-Akteur und argentinische Nationaltrainer am Rande eines Nervenzusammenbruchs.
Maradona weint auf Tribüne
© Getty Images
Voller Leidenschaft verfolgte Maradona das Spiel seiner Gauchos gegen Kroatien, die nach dem Remis zum Auftakt gegen Island fast schon zu Siegen verdammt waren. Klar, dass die Emotionen mit Maradona dabei das eine oder andere Mal durchgingen.
Argentinien hatte in der ersten Hälfte durch Enzo Perez (30.) die große Möglichkeit zur Führung, doch der Mittelfeldspieler traf aus elf Metern das leere Tor nicht. Das trieb Maradona fast zur Weißglut.
Im zweiten Durchgang wurde es dann noch schlimmer, weil Keeper Williy Caballero ein folgenschwerer Patzer unterlief, den Eintracht Stürmer Ante Rebic zur 1:0-Führung nutzte. Zu diesem Zeitpunkt dürfte Maradonas Puls bei 180 gewesen sein.
Als in der Schlussphase Luka Modric (80.) und Ivan Rakitic (90.+1) gar das 2:0 und 3:0 erzielten und so das große Fiasko der Argentinier perfekt machte, kauerte Maradona nur noch wie ein Häufchen Elend auf der Tribüne und wischte sich die Tränen aus den Augen.
Er, die Mannschaft und eine ganze Nation stehen unter Schock.
Maradona nur noch ein Häufchen Elend
Superstar Lionel Messi verließ direkt nach dem Schlusspfiff wortlos den Platz und marschierte sichtlich angefressen in die Kabine. Dem Vize-Weltmeister droht in der Gruppe D nach einem Punkt aus zwei Spielen der vorzeitige WM-K.o. Es ist im Übrigen das erste Mal seit der WM 1974, dass Argentinien keines der seiner ersten beiden WM-Partien gewinnen konnte.
Am kommenden Dienstag muss die Elf von Jorge Sampaoli gegen Nigeria unbedingt einen Dreier einfahren, um noch eine Chance auf den Einzug ins Achtelfinale zu haben.
Auch in dieser Partie darf man mit einem leidenschaftlichen Maradona auf der Tribüne rechnen. Ob man das Schauspiel dann auch in der K.o.-Runde begutachten kann, ist nach dem Auftritt der Argentinier gegen Kroatien allerdings mehr als fraglich.
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