Der geglückte 3:1-Härtetest gegen Italien geriet am Ende zur Nebensache: Pfiffe für den schwachen Starspieler Paul Pogba haben Frankreich die Vorfreude auf die WM (14. Juni bis 15. Juli) vermiest.

"Solche Dinge sind eine Schande. Wir müssen Spieler wie ihn bewundern und froh sein, dass er für Frankreich spielt", sagte Jungstar Kylian Mbappe nach den unschönen Szenen in Nizza und stärkte dem 104-Millionen-Mann von Manchester United wie auch Europa-League-Sieger Antoine Griezmann den Rücken: "Wir spielen alle im gleichen Trikot." Ähnlich sah es Corentin Tolisso - und das, obwohl Bayerns  Mittelfeldspieler als Gewinner der Vorbereitung ausgerechnet Pogbas ärgster internen Konkurrent im Kampf um einen Startplatz ist. 

Die Stimmung bei Titel-Mitfavorit Frankreich ist gut zwei Wochen vor dem ersten Turnier-Auftritt in Russland angespannt - ungeachtet der starken Leistung gegen Italien mit orddentlich herausgespielten Treffern, darunter ein herrlicher Schlenzer in den Winkel von Barca-Profi Ousmane Dembele (63.).  

Denn das überlagerndes Thema in der Vorbereitung der Equipe Tricolore ist Pogba und dessen Leistungstief. Einmal mehr blieb der Mittelfeldstar spielerisch vieles schuldig - wie auch während seiner mäßigen Saison in der Premier League. Die Folge: Sowohl während des Spiels als auch bei Pogbas Auswechslung gab es Pfiffe.

Verhältnis zwischen Fans und Pogba angespannt 

Ohnehin ist das Verhältnis zwischen dem 25-Jährigen und den französischen Fans seit längerem angespannt. Zur Erinnerung. Schon bei der Heim-EM 2016 hatte sich Pogba mit einer ordinären Geste beim 2:0 gegen Albanien unbeliebt gemacht beim eigenen Anhang.

Ebenso wenig gefallen der Öffentlichkeit Pogbas allzu selbstbewusste Statements wie kürzlich in einem Interview bei Canal+: "Ich war der beste Rookie bei der WM 2014. Ich hoffe, dass ich diesmal der beste Spieler sein werde." Pogba betonte zudem, er wolle die Chefrolle im Team übernehmen.

Doch Anspruch und Wirklichkeit vertragen sich bei dem 53-maligen Nationalspieler derzeit kaum.