Nach der Kritik an der Strafe für Heiko Vogel hat sich jetzt auch Mirjam Berle zu Wort gemeldet.
DFB-Direktorin ätzt gegen WDFV
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Die Direktorin "Öffentlichkeit und Fans" des DFB äußerte sich via LinkedIn zu den Vorfällen und kritisierte diese scharf. "Haltung zeigen! Für das einstehen, was uns wichtig ist. Mit offenen Augen die Verantwortung annehmen, die uns das Leben bietet. Die Stimme erheben und sich Gehör verschaffen gegen das, was falsch läuft und damit einen Beitrag leisten, dass sich was ändert", forderte Berle.
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Und weiter: "So geschehen diese Woche, weil die Spielerinnen der 1. und 2. Frauenbundesliga es nicht hinnehmen, dass ein Verein zum Ausgleich für unsportliches Verhalten anbietet, für ein paar Stunden eine Frauenmannschaft zu trainieren. Zu Recht schreiben sie 'Dieses Urteil diskriminiert alle Frauen im Sport und speziell im Fußball.' Es ist erbärmlich!"
Wirbel um Vogel-Strafe
Die Empörung auf sozialen Plattformen und in den Medien sei ein Spiegel dessen, dass "die Öffentlichkeit im 21. Jahrhundert genauer hinschaut, was abseits des Internationalen Frauentags tatsächlich für Gleichberechtigung getan wird", schrieb die DFB-Direktorin und fügte hinzu:
"Wer glaubt, es reiche, am 'Muttertag des Business' das Schaufenster aufzuhübschen und dahinter weiterhin die alten Denk- und Handlungsmuster zuzulassen, wird auch Dank diesem Beispiel eines Besseren belehrt. Der DFB hat sich an die Seite der Spielerinnen gestellt – ein wichtiges Zeichen!"
Berle spielte mit ihrem Post auf die Sexismus-Vorwürfe am Westdeutschen Fußball-Verband (WDFV) an, der Vogel, Trainer der zweiten Mannschaft von Borussia Mönchengladbach, zu einer unangemessen Strafe verdonnert hatte.
Vogel wurde, nachdem er sich im Januar gegenüber zwei Schiedsrichter-Assistentinnen unsportlich verhalten hatte, nicht nur gesperrt und mit einer Geldstrafe belegt, sondern erhielt auch die Auflage, sechs Trainingseinheiten bei einer Mädchen- oder Frauenmannschaft seines Vereins zu absolvieren.
Das vom Verband gewählte Strafmaß wurde teils scharf kritisiert. So meldeten sich die Fußballerinnen der 1. und 2. Bundesliga etwa in einem Offenen Brief zu Wort.