Für die deutsche Frauen-Nationalmannschaft endet die Europameisterschaft mit einem Debakel.
Trotz Fan-Wut: Jones will bleiben
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Der Titelverteidiger verpasste durch das 1:2 im Viertelfinale gegen Außenseiter Dänemark sensationell zum ersten Mal seit 1987 den Einzug in ein EM-Halbfinale.
Zuvor waren die DFB-Frauen sechsmal in Folge Europameister geworden.
"Der Prozess ist nicht zu Ende"
"Das war alles nicht so konsequent und zielstrebig, wie ich mir das vorgestellt hatte", sagte Bundestrainerin Steffi Jones nach den bitteren 90 Minuten.
"Es gab von uns viele falsche Entscheidungen, das spricht für fehlende Erfahrung und fehlende Souveränität."
Trotz der Enttäuschung wollte die Bundestrainerin jedoch nicht das gesamte Projekt in Frage stellen. "Das ist für mich ein Entwicklungsprozess, denn ich habe ja nicht kurzfristig planen wollen. Wir müssen sagen 'ok, das ist jetzt zu Ende' - aber der Prozess eben nicht."
Darüber wie es mit Jones weitergeht, soll in Kürze entschieden werden. "Die Entscheidungsträger sitzen im DFB. Die werden in den nächsten Tagen mit mir zusammensitzen und entscheiden, wie es weitergeht", sagte Jones nach der Partie: "Meine Motivation ist da. Ich möchte gerne weitermachen."
Grindel vermeidet Bekenntnis
Ob sie das darf, scheint offen. DFB-Präsident Reinhard Grindel vermied in seinem Statement jedenfalls ein Bekenntnis zu Jones.
"Natürlich sind wir beim DFB alle sehr enttäuscht über das frühzeitige Ausscheiden unserer Frauen-Nationalmannschaft und vor allem über die spielerische Leistung, die unsere Mannschaft heute gegen das dänische Team gezeigt hat", postete Grindel am Sonntagnachmittag bei Facebook.
"Es war sicher nicht alles schlecht bei dieser Europameisterschaft. Wir werden nunmehr in aller Ruhe, unabhängig von der aktuellen Enttäuschung über das Ausscheiden, mit allen Beteiligten analysieren und überlegen, was zu tun ist, damit unsere Frauen-Nationalmannschaft wieder an frühere Erfolge anknüpfen kann", ergänzte der DFB-Boss.
Dessen ungeachtet steht Jones nach der schwachen Vorstellung des Olympiasiegers in der Kritik. Im Netz fordern zahlreiche User bereits ihren Rücktritt.
SPORT1 hat die Netzreaktionen gesammelt.