Home>Fußball>FIFA Frauen WM>

Frauen-WM: Australisches Team fordert deutliche Prämienerhöhung

FIFA Frauen WM>

Frauen-WM: Australisches Team fordert deutliche Prämienerhöhung

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Australien setzt FIFA unter Druck

Die "Matildas" werfen der FIFA Diskriminierung vor. Australiens Fußballerinnen fordern kurz vor WM-Beginn eine Erhöhung der Preisgelder und spüren großen Rückhalt.
Frauen-WM: Australisches Team fordert deutliche Prämienerhöhung , Hayley Raso spielt für Australien bei der Frauen-WM in Frankreich
Frauen-WM: Australisches Team fordert deutliche Prämienerhöhung , Hayley Raso spielt für Australien bei der Frauen-WM in Frankreich
© Getty Images
von Sportinformationsdienst

Australien rebelliert gegen die FIFA - und verspricht dabei einen langen Atem. Mit ihrer Forderung nach einer drastischen Erhöhung der Preisgelder für das WM-Turnier in Frankreich rücken die Fußballerinnen vom fünften Kontinent ein Aufregerthema in den Brennpunkt und nutzen geschickt die Aufmerksamkeit vor der Endrunde.

{ "placeholderType": "MREC" }

Wir kriegen zu wenig vom großen Kuchen ab, klagen die "Matildas" - und erhalten Unterstützung von der australischen Vereinigung der Profifußballer PFA.

Der deutsche Kader für die Frauen-WM
Der deutsche Kader für die Frauen-WM
Der deutsche Kader für die Frauen-WM
Der deutsche Kader für die Frauen-WM
+20
Frauen-WM 2019: Der Kader der DFB-Frauen im Überblick

"Die Spielerinnen sind die Opfer der Diskriminierung", sagte PFA-Chef John Didulica im englischen Guardian in aller Deutlichkeit. Eine Anhebung der WM-Prämien für das komplette Turnier von derzeit 30 auf 57 Millionen US-Dollar ist die Kernforderung, für die Didulica auch gegen den Weltverband vor Gericht ziehen würde.

Dies könne auch nach dem WM-Turnier geschehen, es spreche nichts dagegen.

{ "placeholderType": "MREC" }

Jetzt das aktuelle Trikot des DFB-Teams bestellen - hier geht's zum Shop! | ANZEIGE

FIFA blockt alle Vermittlungsversuche ab 

Hintergrund ist ein Verweis auf die Ungleichbehandlung von Frauen und Männern in Bezug auf die Geldausschüttungen. Die WM-Prämien für 2019 entsprechen 7,5 Prozent derer für das WM-Turnier der Männer im vergangenen Jahr in Russland (400 Millionen US-Dollar). Bisherige Vermittlungsversuche haben bei der FIFA kein Gehör gefunden.

Mit der Forderung geht die Kampagne "Our Goal is now" einher, mit der auf eine langfristige Angleichung der WM-Prämien gepocht wird. "Ist das zu viel verlangt?", lautet die zentrale Frage an das höchste Organ des Weltfußballs. Sollte die Entwicklung der Preisgelder nach bisherigem Verlauf weitergehen, wäre eine Angleichung frühestens im Jahr 2039 zu verzeichnen.

Männer-Prämien fast zehn Mal so hoch 

Beim Turnier in Frankreich (7. Juni bis 7. Juli) erhält der Weltmeisterverband vier Millionen US-Dollar, der Finalist noch 2,6 Millionen. Bei der Männern gingen 2018 an Weltmeister Frankreich 38 Millionen US-Dollar von der FIFA, Finalist Kroatien erhielt 28 Millionen. Für jeden der 32 Teilnehmer gab es mindestens acht Millionen, jeder der 24 Teilnehmer der Frauen-WM bekommt mindestens 750.000 US-Dollar.

{ "placeholderType": "MREC" }

Das Thema rumort seit längerer Zeit. Und es geht dabei nicht nur um das liebe Geld, es geht auch um Wertschätzung und Unterstützung. Die deutsche Nationaltorhüterin Almuth Schult hatte zuletzt von falschen Signalen gesprochen, die sie beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) wahrnehme. "Wie sollen wir denn draußen Vorurteile und Vorbehalte gegenüber dem Frauenfußball abbauen, wenn wir im eigenen Verband noch damit zu kämpfen haben?", hatte sie der FAZ gesagt.

Norwegerin Hegerberg boykottiert WM

Starspielerin Ada Hegerberg (23) weigert sich seit geraumer Zeit aus ebensolchen Gründen, für ihre norwegische Auswahl zu spielen. Auch vor der anstehenden WM war die Ballon d'Or-Gewinnerin nicht umzustimmen. "Wir haben versucht, es zu lösen, aber sie hat sich dazu entschieden, nicht zu spielen", sagte Nationaltrainer Martin Sjögren vor einigen Wochen.

Im Verband USSF des Topfavoriten USA ist das Thema ebenfalls omnipräsent. Alex Morgan, Megan Rapinoe und Co. strengten sogar eine Sammelklage wegen Diskriminierung gegen die USSF an. Rapinoe kritisierte jüngst, dass die FIFA nicht ihr gesamtes Gewicht für den Frauenfußball einsetze. "Die schrittweise Veränderung, die wir gesehen haben, ist nicht genug", sagte sie.

Australien, das bei der WM zunächst am Sonntag (13 Uhr) auf Italien trifft, belässt es nicht mehr bei mahnenden Worten.