Gegen Nigeria setzte sich die deutsche Elf souverän durch und erreichte bei der achten Teilnahme zum achten Mal das Viertelfinale. Dort soll nun gegen Schweden der Sprung ins Halbfinale geschafft werden. (FIFA Women's World Cup, Halbfinale: Deutschland - Schweden, ab 18.30 Uhr im SPORT1-Liveticker)
DFB-Frauen starten ohne Marozsán
Mit Schweden treffen die deutschen Frauen auf einen Gegner, den man in bester Erinnerung haben dürfte. Immerhin ist "Blagult" so etwas wieder Lieblingsgegner. Seit 24 Jahren konnten die Skandinavierinnen nicht mehr gegen eine deutsche Auswahl gewinnen. Dementsprechend genervt sind die schwedischen Spielerinnen von diesem Thema. "Es ist Zeit, die Geschichte zu ändern. Wir haben es satt, von diesem verdammten Deutschland-Spuk zu hören", sagte Abwehrspielerin Magdalena Eriksson.
Marozsán nur auf der Bank
Aber vielleicht ist diese Serie auch ein kleiner mentaler Vorteil für Deutschland. Zumal mit Dzsenifer Marozsán ein weiteres schlechtes Omen für Schweden zurückkehren könnte. Beim letzten Aufeinandertreffen im Olympischen Finale 2016 war es ausgerechnet die Spielmacherin, die mit ihren beiden Treffern den 2:1-Sieg sicherte. Nach Zehenbruch im ersten WM-Spiel gegen China ist der Top-Star der deutschen Mannschaft wieder halbwegs fit. Gegen Schweden sitzt Marozsán aber zunächst auf der Bank.
Ob sie wirklich aufläuft, lässt DFB-Trainerin Martina Voss-Tecklenburg aber noch offen. "Wir müssen weiter schauen, wie der Zeh reagiert, jede Belastung führt ja zu einer Reaktion. Vielleicht entscheiden wir erst am Samstag, ob wir die Option von Anfang an oder erst im Laufe des Spiels ziehen wollen."
Vorsicht vor Schwedens Erfahrung
Aber unabhängig vom Einsatz Marozsáns will sich die Bundestrainerin auch nicht zu sehr auf die Serie verlassen. "Man sagt ja, jede Serie kann irgendwann zu Ende gehen und wahrscheinlich spielt auch Schweden mit genau diesem Gedanken."
Wo man im deutschen Lager bestimmt ansetzen muss, ist die defensive Kompaktheit. Bisher hat man zu viele Chancen zugelassen. Zwar konnte eine überragende Almuth Schult diese Patzer immer wieder ausbügeln, aber mit Caroline Seger, Kosovare Asllani oder Stina Blackstenius hat Schweden erfahrene Spielerinnen, die solche Fehler sofort ausnützen.
Das Olympiaticket winkt
Neben dem WM-Halbfinale winkt bei einem Sieg auch schon das Olympiaticket für Tokio 2020. Die drei besten europäischen Teams qualifizieren sich bei der Weltmeisterschaft direkt für Olympia. Da die USA sich gegen Frankreich durchgesetzt haben, ist die Reise nach Tokio mit dem Sieg sicher. Ein netter Bonus auf dem Weg zum eventuell dritten Titel.
Dallmann mit Debüt, Schüller in der Spitze
Martina Voss-Tecklenburg schickt mit Linda Dallmann eine Startelf-Debütantin auf den Rasen. Die 24-Jährige rückt für Melanie Leupolz ins Mittelfeldzentrum und unterstützt dort Lina Magull. Für Verena Schweers rückt Carolin Simon auf die linke Verteidigungsseite. Im Sturmzentrum greift wieder Lea Schüller neben Kapitänin Alexandra Popp an. Denkbar ist auch eine Systemumstellung vom gewohnten 4-4-2 auf ein offensiveres 4-3-3. Das Dreier-Mittelfeld würden dann Magull, Dallmann und Sara Däbritz bilden. Huth, Schüller und Svenja Huth würden die Angriffsachse bilden.
Offizielle Aufstellungen:
Deutschland: Schult – Gwinn, Hegering, Doorsoun, Simon – Magull, Dallmann – Huth, Däbritz – Schüller, Popp
Schweden: Lindahl – Eriksson, Sembrant, Fischer, Glas – Seger, Asllani, Rubensson – Rolfö, Blackstenius, Jakobsson
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