Home>Fußball>Regionalliga Bayern>

Türkgücü München: Cacau über seinen früheren Klub und 1860

Regionalliga Bayern>

Türkgücü München: Cacau über seinen früheren Klub und 1860

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Cacau: Das wird Türkgücü pushen

Türkgücü München geht als Tabellenführer in den Endspurt der Regionalliga Bayern. Ex-Nationalspieler Cacau blickt bei SPORT1 auf die Entwicklung des Klubs.
Ex-Nationalspieler Cacau startete seine Karriere in Deutschland bei Türkgücü München. Bei SPORT1 spricht der ehemalige VfB-Stürmer über den Viertligisten.
Reinhard Franke
Reinhard Franke

Am Samstag geht es auch in der Regionalliga Bayern wieder los.

{ "placeholderType": "MREC" }

Tabellenführer Türkgücü München muss beim FC Augsburg II ran (14 Uhr) und will einen weiteren Schritt auf dem Weg zum Aufstieg in die 3. Liga machen. Nach 22 Spieltagen belegt das Team von Trainer Reiner Maurer Platz 1 mit acht Punkten vor dem Zweiten 1. FC Schweinfurt 05.

Einer, der die Entwicklung ganz genau verfolgt, ist der ehemalige Nationalspieler Cacau, der im Jahr 2000 seine Profikarriere bei Türkgücü begann (bis 2001 spielte er dort).

"Es freut mich sehr, dass Türkgücü wieder da ist. Es war damals eine sehr schöne und abenteuerliche Zeit für mich. Neue Situation, neues Land, neue Sprache. Eigentlich waren es für mich zwei neue Sprachen", erinnert sich der 38-Jährige im Gespräch mit SPORT1. "Es freut mich, dass es jetzt vorwärts geht. Sie haben früher schon ziemlich hoch gespielt und jetzt sieht man eine gute Entwicklung."

{ "placeholderType": "MREC" }

Der Grund für den Erfolg? Es gebe ein gutes Management, findet Cacau, der inzwischen auch als Integrationsbeauftragter des DFB arbeitet.

Lesen Sie auch
Der frühere Bundesliga-Profi Cacau (l.) traf sich in Stuttgart mit SPORT1-Reporter Reinhard Franke
Der frühere Bundesliga-Profi Cacau (l.) traf sich in Stuttgart mit SPORT1-Reporter Reinhard Franke

Dank Kivran Aufstieg machbar

DAs Ziel vor Saisonbeginn lautete dank des finanzstarken Präsidenten Hasan Kivran Aufstieg.

"Ich würde mich freuen, wenn Türkgücü am Ende der Saison den Aufstieg schafft, der Klub würde die 3. Liga bereichern", meint Cacau.  

Etwas wehmütig denkt er auch an nicht so schöne Zeiten zurück: "Es hat mir damals leidgetan, dass der Verein Insolvenz anmelden musste und von der Bildfläche verschwand. Inzwischen hat sich der Klub gut erholt."

{ "placeholderType": "MREC" }

Die Grundstimmung ist positiv, das Team gab sich im bisherigen Saisonverlauf keine Blöße. In der Winterpause gab es aber zwei Themen, die abseits des Rasens für Diskussionsstoff sorgten.

Zuletzt wurde berichtet, dass der Verein im Falle eines möglichen Aufstiegs plane, seine Heimspiele in NRW auszutragen. In München gibt es mit dem TSV 1860 München und Bayern München II bereits zwei Drittligisten, beide Mannschaften nutzen das Grünwalderstadion für ihre Heimspiele. Wie SPORT1 erfuhr, sind diese Planspiele inzwischen vom Tisch.

"Schritt in die richtige Richtung"

Cacau hat in der Stadionfrage eine klare Meinung. "Ich habe damals noch im Dantestadion für Türkgücü gespielt. Das war klasse, auch für die Fans. Der Umzug ins Grünwalder Stadion wird den ganzen Verein nochmal pushen. Es ist auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung."

Dies soll auch eine Personalentscheidung bewirken, die in der vergangenen Woche für Verwunderung sorgte. Geschäftsführer und Kaderplaner Robert Hettich verließ Türkgücü vorzeitig, nachdem beschlossen wurde seinen im Sommer auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern.

Der Verein spricht von einer einvernehmlichen Trennung. Hettich, der im November 2018 als Kaderplaner bei Türkgücü begann und 2019 zum Geschäftsführer aufstieg, wollte sich dazu auf SPORT1-Nachfrage nicht äußern. Sein Nachfolger steht bereits fest. Sein Name: Max Kothny, Student und bisher die rechte Hand von Kivran. 

Cacau denkt in diesen Tagen zurück an seine Anfangsjahre als Profi. "Ich habe damals schon als Profi gelebt, aber sehr wenig verdient. Dem Verein ging es bereits schlecht. Für mich war es aber die Chance, zu spielen und mich zu zeigen, das war für mich das Wichtigste. Und am Anfang war auch die Sprache extrem wichtig. Es war sehr schwierig, aber ich habe mir sehr viel Mühe gegeben, Deutsch zu lernen."

Erinnerungen an früher

Und weiter: "In der Rückrunde hatten wir einen türkischen Trainer. Viele Spieler sind gegangen und 80 Prozent der Truppe waren Türken oder hatten einen türkischen Hintergrund. Der Trainer machte die Ansprachen auf Türkisch und ein Mitspieler, Oytan Saka, hat dann für mich und zwei andere übersetzt."

Lächelnd ergänzt er: "Aber ich habe nichts verstanden, weil für mich beide Sprachen neu waren." Trotz der widrigen Umstände habe er gute Erinnerungen an diese Zeit, in der er viel gelernt hat: "Mir wurde damals beigebracht, wie in Deutschland auf dem Platz Fußball mit all seiner Härte funktioniert. Auch wenn es nur die 5. Liga war."

Nun klopft Türkgücü an die Tür zur 3. Liga. Die Gründe für den Erfolg sind für Cacau offensichtlich: "Es braucht einen finanzstarken Boss, der mit dem Geld gut umgehen kann und einen Sponsor. Natürlich auch jemanden, der viel Knowhow im Fußballgeschäft hat. Ohne gutes Management hat so ein Weg zurück in den Profifußball keine Erfolgsaussichten."

Konkurrenz für 1860?

Ob Türkgücü eine echte Konkurrenz für 1860 werden kann?

Cacau ist da skeptisch. "Die Löwen haben eine ganz andere Vergangenheit, eine ganz andere Fan-Basis und sehr viel mehr Tradition", sagt er: "Da wird Türkgücü viel Zeit brauchen, um sie überholen zu können. Aber ich finde es gut für meinen ehemaligen Klub und gut für München, wenn es dann ein kleines Derby geben würde.“