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China-U20 in der Regionalliga: Platzt das Projekt?

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China-U20 in der Regionalliga: Platzt das Projekt?

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China-Projekt droht das Aus

Die U20-Fußballer Chinas müssen sich beim Spiel beim FSV Frankfurt erneut auf Proteste gefasst machen. Angeblich droht das Team nun mit Absage.
Tibet-Aktivisten während des Spiels der chinesischen U20 in Mainz
Tibet-Aktivisten während des Spiels der chinesischen U20 in Mainz
© Martin Quast/SPORT1

Der Fahnen-Eklat und seine Folgen: Droht das Ende des China-Projekts in der Regionalliga?

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Nach dem Trubel um das Freundschaftsspiel zwischen der chinesischen U20-Nationalmannschaft und dem Fußball-Regionalligisten FSV Schott Mainz verhärten sich die Fronten.

Am Samstag hatten die Chinesen während der Partie in Mainz (0:3) Mitte der ersten Halbzeit eine Gruppe von sechs Zuschauern bemerkt, die tibetische Fahnen aufgehängt hatten. Darauf weigerten sich die Gäste weiterzuspielen und verließen den Platz.

Es zeichnet sich ab, dass sich solche Szenen wiederholen, bereits beim nächsten China-Spiel gegen den FSV Frankfurt. Wie die Bild berichtet, droht das chinesische Team daher nun mit Absage. Ein Szenario, das nicht jeder als Drama sieht.

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"Dann muss das Ding abgebrochen werden"

"Der DFB muss sich mit den Chinesen an einen Tisch setzen und reden, es muss eine einvernehmliche Lösung gefunden werden. Wenn das nicht möglich ist, muss im Interesse aller Beteiligten das ganze Ding eben abgebrochen werden", sagte der Mainzer Geschäftsführer Till Pleuger der Zeitung Die Welt: "Für die Reaktion der Chinesen fehlt mir das Verständnis."

Nach einer etwa 25-minütigen Unterbrechung rollten die vier Flüchtlinge aus Tibet und die beiden deutschen Aktivisten die Fahnen des von China annektierten Gebietes freiwillig wieder ein. Das Spiel, das live in China übertragen wurde, wurde anschließend fortgesetzt. Verantwortlich für die Aktion war die "Tibet-Initiative Deutschland".

Weitere Proteste erwartet  

Auch das zweite Freundschaftsspiel dürfte von Protesten einiger Aktivisten begleitet werden.

Präsident Michael Görner vom FSV Frankfurt, dem nächsten Gegner der Chinesen, sagte in der hessenschau: "Ich weiß, dass unsere Fans ein Banner angemeldet haben, auf dem sie auf die freie Meinungsäußerung in Deutschland hinweisen, und dass sie auch eine Tibet-Fahne aufhängen wollen."

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Dagegen vorgehen werde der Verein im Vorfeld der Partie am Samstag laut Görner nicht. "Wir weichen keinen Zentimeter von den Grundrechten unserer Demokratie ab, zu denen auch die Meinungsfreiheit gehört", sagte er im Gespräch mit der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten.

DFB-Präsident Reinhard Grindel sieht die Dinge ähnlich. "Die Meinungsfreiheit gilt auf dem Fußballplatz und neben den vier Eckfahnen", sagte Grindel am Rande einer Regionalkonferenz in Stuttgart. Die Chinesen hätten dies zu akzeptieren.

DFB kündigt Gespräche mit Chinesen an 

Der zuständige DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann hatte in der Folge angekündigt, auf die Chinesen einwirken zu wollen. "Wir werden nun noch einmal das Gespräch mit der chinesischen Delegation zu diesem Thema suchen und ihr empfehlen, gelassener mit solchen Aktionen umzugehen", sagte Zimmermann.

Ähnlich sieht es DFB-Präsident Reinhard Grindel. "Die Meinungsfreiheit gilt auf dem Fußballplatz und neben den vier Eckfahnen", sagte Grindel am Rande einer Regionalkonferenz in Stuttgart. Die Chinesen hätten dies zu akzeptieren.

Das chinesische Außenministerium verurteilte den Vorfall und kritisierte Deutschland für sein Verhalten als Gastgeber.

"Wir sind entschieden gegen jedes Land oder jedes Individuum, das separatistischen, anti-chinesischen und terroristischen Aktivitäten oder Aktivitäten zur Verteidigung der Unabhängigkeit Tibets in irgendeiner Form oder unter irgendeinem Vorwand Unterstützung anbietet", hatte Ministeriums-Sprecher Lu Kang in Peking gesagt.