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Regionalliga: DFB setzt Freundschaftsspiele gegen Chinas U20 vorerst aus

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Regionalliga: DFB setzt Freundschaftsspiele gegen Chinas U20 vorerst aus

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China-Aus: DFB wurde kalt erwischt

Nach den Protesten gegen das China-Projekt in der Regionalliga zieht der DFB die Notbremse. Der Verband gibt zu, nicht mit Kritik gerechnet zu haben.
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© imago

Die Freundschaftsspiele der chinesischen U20-Nationalmannschaft in der Regionalliga Südwest werden nach den Vorfällen bei der Premiere am vergangenen Wochenende bis zur Winterpause ausgesetzt. Das teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Freitag mit.

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Am Samstag hätten Chinas Nachwuchsspieler eigentlich beim FSV Frankfurt antreten sollen. "Zum Bedauern aller beteiligten Parteien hat das Projekt nicht die erwartete breite Zustimmung erhalten", teilte der DFB mit.

Mit anderen Worten: Der Verband gibt zu, völlig überrascht davon überrascht worden zu sein, dass das Projekt mit China auch kritische Stimmen hervorrief.

DFB-Vize wagt keine Prognose

"Wir müssen uns genau anschauen, wie sich die Situation entwickelt", sagte DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann dem SID: "Es werden viele Gespräche stattfinden. Ich wage keine Prognose, wie schnell die Situation zu klären ist. Ich hoffe weiterhin, dass das Projekt zu Gunsten der Vereine weitergeht, aber es kann natürlich auch scheitern. Denn klar ist, dass wir weiterhin an unseren Grundsätzen festhalten."

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Zum Auftakt der Serie beim TSV Schott Mainz am 18. November hatte eine Gruppe von Zuschauern die Flagge Tibets gezeigt. Die Chinesen hatten sich daraufhin geweigert, die Begegnung fortzusetzen.

Nach einer 25-minütigen Unterbrechung rollten die Zuschauer die Flagge ein, die Partie ging weiter. "Wir stehen natürlich zur Meinungsfreiheit", sagte Zimmermann.

Politische Proteste nicht im Interesse des DFB

"An unserer Einstellung hat sich überhaupt nichts geändert. Von Einknicken kann also keine Rede sein. Wir haben unsere Position in allen Gesprächen zu keinem Zeitpunkt verlassen. Unser Partner konnte sich damit bislang nicht so recht anfreunden. Auch deshalb die Verschiebung."

Zudem habe es Hinweise gegeben, dass weitere Protestaktionen geplant seien, die weit über das Aufhängen von ein paar Fahnen hinausgehen könnten.

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"Offenbar auch von Aktivisten der Gegenseite", sagte Zimmermann: "Dass es bei Freundschaftsspielen dann vielleicht nur noch um politische Aktionen und nicht den Sport geht, kann nicht in unserem Interesse sein."

Im Anschluss schaltete sich sogar Chinas Außenministerium ein und kritisierte Deutschland für sein Verhalten als Gastgeber.

"Tatsächlich wurde das Projekt von einigen wenigen Zuschauern genutzt, um Botschaften zu setzen, die von der chinesischen Mannschaft, den Offiziellen, dem Betreuerstab des Chinesischen Fußball-Verbandes und auch den chinesischen Zuschauern als verletzend empfunden wurden", schrieb der DFB. 

Bedauern bei Zimmermann

Abgesagt werden deshalb die Spiele gegen Frankfurt, Hoffenheim II und Wormatia Worms - die drei Partien sollen auf das Jahr 2018 verschoben werden. 

"Wir bedauern aufrichtig, die Serie verschieben zu müssen, insbesondere wenn man bedenkt, was diese Spiele für die sportliche Entwicklung der chinesischen U20 und auch die mögliche Entwicklung der Regionalliga Südwest bedeutet hätten", sagte Zimmermann.

"Dennoch erachten wir die Verschiebung für zwingend, denn so schaffen wir ausreichend Zeit, um die neu entstandene Situation in aller Ruhe und Offenheit zu besprechen und im Sinne des Sports eine vernünftige Lösung zu finden. Wir sind zuversichtlich, dass wir die hervorragende Beziehung zwischen CFA (chinesischer Verband, d. Red.) und DFB weiterentwickeln werden."

Tibet-Initiative: "Fauler Kompromiss"

Die Tibet-Initiative Deutschland kündigte allerdings in einer Stellungnahme umgehend an, "auch 2018 das Recht auf Meinungsfreiheit verteidigen und mit der tibetischen Flagge in die Stadien" gehen zu wollen.

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"Dass die Spiele nun ausgesetzt werden, ist nichts weiter als ein fauler Kompromiss", sagte Geschäftsführerin Nadine Baumann: "In erster Linie ist das für die chinesische Regierung ein Armutszeugnis, aber auch für den DFB ist das ein gewaltiger Imageschaden."