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Martin Kaymer im SPORT1-Interview

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Martin Kaymer im SPORT1-Interview

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"Halte den Nervenkitzel noch aus"

Martin Kaymer spricht im exklusiven SPORT1-Interview über die Bedeutung des Ryder Cups, Tiger Woods sowie sein Krisenjahr 2013.

Von Dominik Laska

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Es ist totenstill rund um das 18. Grün des Medinah Country Club.

Nur noch etwas mehr als einen Meter trennen Martin Kaymer und das europäische Team vom Sieg beim prestigeträchtigen Ryder Cup 2012.

Der deutsche Vorzeigegolfer tritt an den Ball. Die Luft ist zum Zerreißen gespannt. Zwei Sekunden später streckt die ehemalige Nummer eins der Welt die Hände zum Himmel und springt seinen Mannschaftskameraden in die Arme. Eingelocht. Ein Moment für die Ewigkeit.

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Spektakulär verläuft der Ryder Cup 2012. Am Finaltag sind die britischen Fans trotz des 6:10-Rückstands noch voll der Hoffnung und peitschen die Europäer nach vorne. Sie sollen nicht enttäuscht werden. SPORT1 blickt in Bildern zurück
Die amerikanischen Fans sind nach der komfortablen 4-Punkte-Führung von ihrem Triumph überzeugt. 4 1/2 Punkte aus den verbleibenden 12 Duellen reichen den Amis zum Triumph
Aber die Europäer starten eine furiose Aufholjagd, und beim Stand von 13:13 bietet sich Martin Kaymer die Chance zum siegbringenden Putt
Und es ist geschafft: Kaymer locht ein, und Europa verteidigt den Titel. Durch das 14:13 ist der Auswahl von Kapitän Jose Maria Olazabal der Sieg nicht mehr zu nehmen
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Ryder Cup 2012: Die Party-Bilder

Das "Wunder von Medinah" ging als eines der größten Comebacks der Golf-Geschichte in die Annalen des Sports ein.

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Kaymer erinnert sich an 2012

Am Schlusstag holte Europa einen schier uneinholbaren Rückstand von vier Punkten auf und verteidigte den Titel auf amerikanischem Boden.

Im Vorfeld des Ryder Cups 2014 im schottischen Gleneagles spricht US-Open-Champion Martin Kaymer im SPORT1-Interview über die Bedeutung des Kontinentalvergleichs, sein famoses Comeback in diesem Jahr und die Chancen auf eine mögliche Titelverteidigung.

Das Siegerteam des Ryder Cups 2014 muss vor der Pokalübergabe noch einmal Stellung beziehen für das offizielle Siegerfoto
Team-Kapitän Paul McGinley kennt die Trophäe bereits bestens, seine Faszination für das Objekt der Begierde scheint aber nicht nachzulassen
McGinley obenauf: der Ire wird von seinem Team in die Luft befördert
Dann nimmt die Party wieder richtig Fahrt auf. Die ersten Reihen werden ausreichend versorgt
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Die besten Bilder vom Ryder Cup 2014

SPORT1: Herr Kaymer, der Ryder Cup steht an. Welche Erinnerungen kommen in Ihnen, bei dem Gedanken an das Event, wieder hoch?

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Martin Kaymer: Ich habe sehr positive und emotionale Erinnerungen an den Ryder Cup. Natürlich schießt mir in erster Linie der entscheidende Putt am letzten Loch beim Ryder Cup 2012 in den Kopf. Was war das für eine Aufholjagd von unserem Team! Mir war es wichtig meinen Beitrag leisten zu können, daher bin ich froh, dass ich den letzten Putt lochen und mein Match für Europa gewinnen konnte.

SPORT1: Wie würden Sie den Fans anderer Sportarten den enormen Stellenwert des Ryder Cups verdeutlichen?

Kaymer: Der Ryder Cup ist eine der größten Sportveranstaltungen der Welt, über 500 Millionen Menschen sahen 2012 bei meinem letzten Putt am TV zu, das muss man sich einmal vorstellen! Der Ryder Cup hat für uns Golfer daher schon immer eine absolute Sonderstellung im Saisonkalender. Hier geht es nicht um Geld oder Weltranglistenpunkte, sondern um Prestige und Tradition. Ich freue mich sehr auf den Ryder Cup und mir ist es eine große Ehre für Europa und Deutschland dort zum dritten Mal anzutreten.

SPORT1: Auch Golf lebt von Rivalitäten. Wie und wo kommen diese bei einem so vornehmen Sport zum Vorschein?

Kaymer: Golf lebt genauso wie Fußball, Tennis, Basketball oder andere Sportarten von seinem sportlichen Wettkampf. Rivalitäten gehören auch dazu, aber der Umgang unter den Golfern ist stets respektvoll. Das Paradebeispiel für eine "gesunde" Rivalität im Golf ist sicher der Ryder Cup - Europa gegen die USA.

SPORT1: Sie hatten aufwühlende zwei Jahre seit dem letzten Ryder Cup in Medinah. Sind Sie heute ein besserer Spieler, als noch vor zwei Jahren?

Kaymer: In den letzten zwei Jahren habe ich vieles über mich gelernt, sportlich sowie menschlich. Und auch wenn die Jahre 2012 und 2013 sportlich nicht meine erfolgreichsten waren, bin ich in der Zeit zu einem kompletteren Spieler geworden, habe an Erfahrung und Reife gewonnen. All das kommt mir jetzt zu Gute und tut meinem Spiel gut. Ich habe heute spielerisch einfach mehr Möglichkeiten und gehe so automatisch mit mehr Selbstvertrauen auf den Platz als vor zwei Jahren.

SPORT1: Sie haben mal gesagt, Sie waren damals noch nicht bereit, die Nummer eins der Welt zu sein. Hat Sie das Krisenjahr 2013 reif genug für eine erneute Thronbesteigung gemacht?

Kaymer: Ich habe mir in meiner Karriere eigentlich noch nie bestimmte Weltranglisten-Plätze als Ziele definiert. Das ist für mich der falsche Ansatz, denn ich möchte in erster Linie Turniere gewinnen. Dass mir das dieses Jahr geglückt ist, hat mir auch in der Weltrangliste wieder nach oben verholfen. Gute Ergebnisse bringen eben auch eine entsprechende Weltranglistenplatzierung. Trotzdem ist es natürlich ein gutes Gefühl, es schon einmal in der Karriere ganz nach oben geschafft zu haben und es wäre natürlich toll, wenn es mir nochmals gelingen könnte.

SPORT1: Mit Tiger Woods fehlt den Amerikanern ein entscheidender Spieler, auch wenn er in diesem Jahr lange verletzt war. Wie sehr fällt sein Fehlen ins Gewicht?

Kaymer: Tiger Woods ist noch immer einer der besten Spieler der Welt, mit seinen vielen Erfolgen und seiner Erfahrung immer ein wichtiger Spieler für die USA. Aber auch ohne ihn braucht sich das Team USA keinesfalls zu verstecken. Die Amerikaner stellen noch immer eine Weltklasse-Mannschaft und wir müssen wieder eine Top-Leistung zeigen, um den Ryder Cup zu verteidigen.

SPORT1: Sie haben in ihrem Team viele Spieler, die in der Weltrangliste weit vorne sind, zudem mit Rory McIlroy den zurzeit besten Spieler der Welt. Ist Titelverteidiger Europa der Favorit?

Kaymer: Das ist extrem schwer zu sagen. Beide Teams sind mit sehr guten Spielern besetzt und nehmen sich aus meiner Sicht eigentlich nicht viel. Was jedoch für Europa spricht, ist der Heimvorteil. Dennoch glaube ich, dass es wieder einmal bis zuletzt sehr spannend wird. Denn auf dem Papier wurde noch kein sportlicher Wettkampf gewonnen.

SPORT1: In den vergangenen Wochen machten sich einige für eine Nominierung von Bernhard Langer stark, Rory McIlroy hingegen nicht. Wie positionieren Sie sich in dieser Diskussion?

Kaymer: Paul McGinley ist unser Captain und wird sich seine Nominierungen sehr gut überlegt haben. Auch wenn Bernhard Langer zweifelsohne ein herausragender Spieler ist und sich in einer bestechenden Form befindet, sollte jeder die Entscheidungen von Paul McGinley respektieren. Vielleicht kann Bernhard Langer uns trotzdem, wie 2012 als ich vor meinem letzten Match ein tolles Gespräch mit ihm hatte, auf eine andere wertvolle Art helfen.

SPORT1: Was wäre Ihnen lieber: Ein deutlicher Sieg oder ein spannender Schlusstag wie vor zwei Jahren, bei dem vielleicht wieder Sie den entscheidenden Putt verwandeln?

Kaymer (lacht): Gute Frage...! Wenn Sie mir garantieren können, dass Europa gewinnt, dann wäre mir ein Herzschlagfinale lieber. Noch bin ich jung genug und halte den Nervenkitzel aus! Aber egal wie es kommt: ein Sieg für Europa wäre überragend.