Der südkoreanische Profi-Golfer Sang-Moon Bae muss vorerst auf das glamouröse Leben als Golfprofi verzichten. Statt Turnieralltag heißt es für den 29-Jährigen ab sofort Militärdienst in der Heimat.
Bae muss Militärdienst antreten
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Seit 2013 lebt der Südkoreaner, der auf der amerikanischen PGA-Tour beheimatet ist, in den USA. Die Behörden in der Heimat belangten ihn im Februar diesen Jahres gegen die Wehrpflichtauflagen seines Landes verstoßen zu haben, mit der Begründung, es sei "gegen das Prinzip der Fairness", dass Bae seinen Militärdienst nicht ableisten müsse, weil er nicht in Südkorea beheimatet ist.
Der zweimalige Tour-Sieger klagte gegen dieses Urteil, in der Hoffnung seinen Dienst nicht antreten zu müssen. Allerdings ohne Erfolg. Im Juli bestätigte die Military Manpower Administration (MMA) das Urteil.
Taschengeld statt Millionen
"Ich respektiere diese Entscheidung", so Bae. "Ich akzeptiere demütig das Urteil des Gerichts. Es tut mir leid für alle, die mich unterstützt haben. Auch für meine Fans und alle Südkoreaner, die besorgt waren."
Das Urteil ist nicht nur in sportlicher Hinsicht ein Rückschlag, sondern auch finanziell. Bae, der als eines der talentiertesten Talente außerhalb der USA gilt, erspielte sich in dieser Saison bereits knapp zwei Millionen US-Dollar Preisgeld. Während seiner Dienstzeit beim Militär kassiert er lediglich ein mageres Gehalt von 130 US-Dollar pro Monat.
Südkorea befindet sich offiziell noch immer im Krieg mit dem Nachbarstaat Nordkorea. Per Gesetz müssen alle Männer im Alter von 18 bis 35 Jahren zwei Jahre Armeedienst leisten. Davon sind Berühmtheiten wie Sportler, Musiker oder Schauspieler nicht ausgenommen.
Auch PGA-Tour-Kollege KJ Choi musste im Alter von 21 Jahren seine Karriere für knapp zwei Jahre unterbrechen.
Bae gewann 2013 sein erstes Turnier in Amerika, im Jahr darauf folgte direkt der zweite Sieg. In der Weltrangliste ist er im Jahr 2015 vom 84. auf den 110. Platz abgerutscht.
Rückkehr auf Tour ist gesichert
Die PGA-Tour hat auf diesen Ausnahmefall bereits reagiert und den Südkoreaner für die Zeit seines Armeedienstes freigestellt. Nach Vollendung kann er folglich mit seinem aktuellen Status auf die Tour zurückkehren und muss sich nicht erst wieder eine Spielberechtigung erkämpfen.
"Ich habe gemischte Gefühle", sagte Bae nach dem Urteil zu Golfdigest und er ergänzt: "Ich liebe Golf und ich liebe es auf der PGA-Tour zu spielen. Ich hoffe einfach, dass ich nach meiner Rückkehr wieder gut spielen werde".