Handball-Bundestrainer Christian Prokop hat nach dem enttäuschenden Hauptrunden-Aus der Nationalmannschaft bei der EM in Kroatien Rückendeckung von prominenter Stelle bekommen. Deutschlands Handball-Ikone Heiner Brand sagte: "Wenn man ihm das Vertrauen geschenkt hat, muss man ihm die Freiheit geben, seine Dinge durchziehen. Wie er selbst gesagt hat, hat er mit Sicherheit einige Dinge gelernt."
Trotz EM-Aus: Brand stützt Prokop
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HBL-Boss fordert schonungslose Analyse
Dem schloss sich Frank Bohmann an. "Es war für ihn sein erstes großes Turnier. Da muss man ihm zugestehen, dass er noch ein bisschen lernen muss. Die gegnerischen Trainer waren meist viel erfahrener", sagte der Geschäftsführer der Handball Bundesliga (HBL) dem SID.
Bohmann forderte die Verantwortlichen des Deutschen Handballbundes (DHB) aber zu einer schonungslosen Aufarbeitung auf. "Sie müssen in sich gehen und schauen, woran es gelegen hat." Man müsse die richtigen Schlüsse ziehen und daraus lernen, so Bohmann.
Dies hatte DHB-Vizepräsident Bob Hanning am Donnerstag vor der Rückreise bereits versprochen. Hanning kündigte eine "ernste, ehrliche und harte Analyse" an. Dabei müssten sich alle hinterfragen. "Angefangen bei mir, bis zum Trainerstab und jedem einzelnen Spieler", sagte Hanning und ergänzte: "Für mich steht der Trainer nicht zur Disposition, wir haben das Ziel, mit ihm weiterzumachen."
Trotz der Pleite in Kroatien sieht Frank Bohmann keinen Imageschaden für den deutschen Handball. "Das ist kein Beinbruch. Schlimmer wäre es, wenn es so bei der Heim-WM laufen würde", sagte der HBL-Chef und bot Unterstützung an. Man müsse sich hinterfragen, so Bohmann, "mit der Liga stehen wir da in der zweiten oder dritten Reihe. Wo wir helfen können, helfen wir aber gerne."