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Handballerin Sabine Heusdens lebt seit Jahren mit einem Tumor

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Handballerin Sabine Heusdens lebt seit Jahren mit einem Tumor

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Handballerin mit Tumor: Der Feind im Kopf

Handballerin Sabine Heusdens weiß seit Jahren, dass sie einen Tumor im Kopf hat. Er schien sie nicht zu beeinträchtigen - bis vor einigen Wochen.
Sabine Heusdens
Sabine Heusdens
© Imago

Angst?

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Nein, sagt Sabine Heusdens, Angst hat sie nicht. Eigentlich nicht.

"Ich lebe immerhin schon ein paar Jahre mit dem Wissen, dass in meinem Kopf ein Tumor sitzt", sagt die 27-Jährige, die in der Handball-Bundesliga für Aufsteiger SGH Rosengarten-Buchholz spielt. In diesen Tagen kamen dann aber doch ein paar Emotionen an die Oberfläche, denn am Donnerstag wird der Tumor aus ihrem Kopf entfernt.

"Ich bin froh", sagt sie, "dass es endlich so weit ist."

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Diagnose vor vier Jahren

Vor vier Jahren war die gebürtige Niederländerin zum Arzt gegangen, weil sie das Gefühl hatte, dass ihre Hormone verrückt spielten. Ein MRT brachte schnell Gewissheit über den damals sechs Millimeter großen Tumor.

"Da er gutartig ist und die Beschwerden nicht so dramatisch waren, bestand keine akute Gefahr", erzählt "Sabi". Medikamente sollten verhindern, dass der Tumor wächst, Sabine Heusdens ging ihrem ganz normalen Alltag mit Beruf und Sport nach.

Operation ist unumgänglich

Bis vor wenigen Wochen, als sich die Beschwerden häuften. Schlimmste Migräneanfälle, ein ständiges Zucken der Augenlider, "dazu war ich dauermüde". Außerdem bekam sie Probleme mit dem Gewicht: "Ich habe zugenommen, obwohl ich sieben Tage pro Woche im Training war. Ich wusste, dass da etwas nicht stimmen konnte."

Ein erneutes MRT bestätigte ihre Ahnung, der Tumor ist mittlerweile auf 1,5 Zentimeter gewachsen und drückt auf den Sehnerv. Die Operation ist unumgänglich, dennoch stand Sabine Heusdens bis zur WM-Pause für ihren Verein in der Bundesliga auf der Platte - es geht schließlich gegen den Abstieg, und sich hängen zu lassen, das kommt für die Rückraumspielerin sowieso nie in Frage.

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"Ich habe schon einiges erlebt und kann ganz gut mit schwierigen Situationen umgehen", sagt sie. Ihre Mutter ist an Krebs erkrankt, "da lernt man, sich mit Schicksalsschlägen auseinanderzusetzen". Und außerdem sei ihr Tumor ja gutartig und daher in keinster Weise lebensbedrohend.

Chancen stehen sehr gut

Dennoch ist der Eingriff am Donnerstag nicht ohne Risiken, die hat sie aber in aller Gründlichkeit mit Familie, Trainern, Ärzten und Freunden besprochen. Natürlich ist es nicht so schön, dass der Tumor so dicht am Sehnerv liegt, aber "die Möglichkeit, dass da etwas passiert, liegt bei zwei, drei Prozent".

Schließlich sei es keine feste, sondern eine gelartig flüssige Substanz, da müsse nicht geschnitten werden: "Es wird abgesaugt oder ausgelöffelt, eigentlich keine Gefahr für den Sehnerv." Unter Umständen kann nach der OP Gehirnwasser aus der Nase laufen, "dann muss ich halt nochmal operiert werden".

Läuft alles gut, dann muss sie eine Woche im Krankenhaus bleiben und anschließend eine weitere Woche zu Hause strikte Bettruhe einhalten. Und dann? "Dann will ich langsam, aber stetig in meinen Alltag zurück." Und wenn es irgendwie möglich ist, im Januar wieder Handball spielen. Es geht schließlich gegen den Abstieg.