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Handball: SPORT1-Kolumne von Stefan Kretzschmar zu Flensburg - Löwen

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Handball: SPORT1-Kolumne von Stefan Kretzschmar zu Flensburg - Löwen

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Handball-Kracher: "Deutschland hält den Atem an"

Stefan Kretzschmar widmet sich in seiner Kolumne dem Entscheidungsduell zwischen Flensburg und den Rhein-Neckar Löwen. Einen Favoriten sieht er nicht.
Stefan Kretzschmar sieht im Titelduell keinen Favoriten
Stefan Kretzschmar sieht im Titelduell keinen Favoriten
© SPORT1/Imago

Hallo Handball-Fans,

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wenn am Sonntag die SG Flensburg-Handewitt die Rhein-Neckar Löwen empfängt (14.55 Uhr LIVE im TV auf SPORT1 und im LIVESTREAM), hält ganz Handball-Deutschland den Atem an. Es geht um nichts Geringeres als die Meisterschaft.

Denn eines ist klar: Der Sieger wird sich den Titel nicht mehr nehmen lassen.

Schnell komnt die Frage nach dem Favoriten auf. Doch ebenso schnell kann ich sagen: Es gibt keinen Favoriten. Über die gesamte Saison hinweg haben beide Teams das gleiche Niveau gezeigt und die Liga mit ihrer Konstanz beherrscht. Der THW Kiel hat versucht mitzuhalten, ist jedoch gescheitert. Das zeigt, wie stark Flensburg und die Löwen sind.

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Flensburg mag einen leichten Vorteil durch das Heimrecht haben, doch besagter Vorteil wird direkt wieder ausgeglichen durch den Umstand, dass die Löwen in der Vergangenheit mehrfach in Flensburg gewinnen konnten. Ich muss mich also wiederholen: Es gibt keinen Favoriten.

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Auch bei der Betrachtung der Spielweise wird deutlich, dass beide Teams auf einem Niveau sind und damit über allen anderen Teams in der Liga stehen. Während die Löwen den alles überragenden Spielführer Andy Schmid haben, trumpft Flensburg durch eine unglaubliche Geschlossenheit im Mannschaftsgefüge auf. Dort kann man keinen einzelnen Spieler hervorheben.

Und das mag eine gewisse Gefahr für die Löwen sein: dass sie sehr abhängig von Schmid sind. Es ist aber eine Wunschvorstellung aus Flensburger Sicht, sich ganz und gar auf ihn einstellen zu können. Viele Teams haben es versucht, ebenso viele blieben glücklos.

Die Löwen haben etwas mehr Erfahrung als Flensburg. Durch die Meisterschaft im vergangenen Jahr haben sie eindrucksvoll bewiesen, dass sie Großes erreichen können. Sie sind nun gefestigter als zuvor und wissen, worauf es in bestimmten Momenten ankommt.

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Flensburg macht das jedoch mit der bereits erwähnten inneren Geschlossenheit wett. Sie spielen wahnsinnig gut zusammen und binden alle Mannschaftsteile zu einer Einheit. Viele verschiedene Spieler können bei Flensburg den Unterschied machen. Man kann vor einem Spiel nie sagen, wer der Top-Scorer wird und wer der Ausnahmespieler.

Gegen die Löwen könnte es also sein, dass Kentin Mahe über sich hinauswächst. Vielleicht ist es aber auch Thomas Mogensen. Was den Flensburgern natürlich wehtut, ist der Ausfall von Holger Glandorf. Aber Johann Jakobsson kann ihn gut ersetzen.

Hendrik Pekeler sagte, dass der Druck für die SG Flensburg-Handewitt größer sei, weil sie am Anfang der Saison der Top-Favorit war. Und es stimmt, ich selbst habe vor der Saison prognostiziert, dass Flensburg Meister wird.

Dass jetzt aber der Druck gegenüber den Löwen größer sei, halte ich für falsch. Ich kenne diese Psychospielchen - und sie sind auch legitim -, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass die Löwen einen ebenso großen Druck haben. Sie wollen den Titel verteidigen und würden die gleiche Enttäuschung verspüren, sollten sie scheitern.

Es mag eine kleine Zusatzmotivation für Flensburgs Trainer Ljubomir Vranjes sein, dass er wegen seines Abgangs nur noch diese eine Chance hat auf den Titel.

Aber letztlich gilt eines immer: Einen Titel holen zu können - auf welche Weise auch immer - ist Motivation genug. Ich wage keine Prognose für das Top-Spiel, freue mich aber wie jeder Handball-Fan riesig darauf.

Euer Kretzsche

Stefan Kretzschmar, 43, ist seit 2009 als Experte und Co-Kommentator das Handball-Gesicht von SPORT1. Der neben Heiner Brand wohl bekannteste deutsche Handballer hat in 218 Länderspielen 817 Tore für den DHB erzielt, gewann unter anderem Olympia-Silber in Athen 2004. In der Bundesliga war der ehemalige Weltklasse-Linksaußen für den SC Dynamo Berlin, Blau-Weiß Spandau, den VfL Gummersbach und zuletzt den SC Magdeburg aktiv, mit dem er 2002 die Champions League gewann. Bei SPORT1.de analysiert "Kretzsche" wöchentlich in seiner Kolumne das Handball-Geschehen.