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HBL: Daniel Stephan über Flensburg - Löwen, Meisterschaft und Handball-WM

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HBL: Daniel Stephan über Flensburg - Löwen, Meisterschaft und Handball-WM

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Stephan: Flensburg ist verwundbar

SPORT1-Kolumnist Daniel Stephan blickt auf das Topspiel der Bundesliga zurück. Für die anstehende Weltmeisterschaft rät er Christian Prokop zur Geduld.
Daniel Stephan schätzt in seiner Kolumne die Stärke der SG Flensburg-Handewitt ein
Daniel Stephan schätzt in seiner Kolumne die Stärke der SG Flensburg-Handewitt ein
© SPORT1_Grafik/Getty Images
SPORT1
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von SPORT1

Liebe Handball-Freunde,

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was war das für ein Topspiel in der HBL! Die Rhein-Neckar Löwen haben lange gut mitgehalten. Kurz nach der Halbzeit stand es noch unentschieden. In der zweiten Halbzeit hat Flensburg dann eine starke Abwehr gespielt und Benjamin Buric hat sensationell gehalten. Die Löwen konnten im Angriff gar nichts mehr entgegensetzen.

Das Abwehr-Bollwerk von Flensburg war auf jeden Fall der Schlüssel zum Sieg, daran haben sich die Gäste die Zähne ausgebissen und keine Antwort gefunden. Wenn sie mal durchgekommen sind, war Buric da. In der Folge kam dann das schnelle Spiel der Gastgeber und die Löwen hatten im zweiten Durchgang keine Chance mehr.

Das Spiel ist aber noch keine Vorentscheidung im Kampf um die Meisterschaft. Flensburg spielt bisher eine sehr gute Saison und Trainer Maik Machulla hat seine Handschrift verewigt. Man darf aber nicht vergessen, dass sie vier Spiele mit nur einem Tor Differenz gewonnen haben. Das hat sicherlich mit Qualität zu tun, aber auch mit Glück. In der Rückrunde müssen sie nach Kiel, nach Magdeburg und zu den Rhein-Neckar Löwen – das sind schwierige Auswärtsspiele. (SERVICE: Spielplan Handball-Bundesliga)

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Flensburg mit ausgeglichenem Kader

Flensburg hat einen Lauf und es ist einfacher, die Spitze zu verteidigen, als von Platz zwei oder drei nach oben zu kommen - das ist ganz klar. Und es ist wirklich faszinierend, wie sie sich in der Liga präsentieren. Aber eine Vorentscheidung war das noch lange nicht.

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Was macht den Tabellenführer so stark? Thomas Mogensen hat Flensburg im Sommer verlassen. Er war ein entscheidender Faktor, aber hat am Ende auch nicht mehr jedes Spiel zu 100 Prozent gespielt. Machulla verfügt über einen sehr ausgeglichenen Kader. Gerade im Rückraum sind Variationsmöglichkeiten vorhanden.

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Die Ergebnisse in der Champions League haben aber gezeigt, dass Flensburg nicht unverwundbar ist. International wird ein anderer Handball gespielt. Ich möchte nicht sagen, dass der Fokus auf der Bundesliga liegt, aber der ein oder andere Akteur der Flensburger hat sich in der Königsklasse eine Auszeit genommen. Es ist nicht so einfach, auf beiden Hochzeiten zu tanzen und jeden dritten Tag ein wichtiges Spiel voll konzentriert anzugehen.

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Prokop lässt Tür für Kraus offen

Bald steht die Weltmeisterschaft im eigenen Land an. Mit Julius Kühn fällt ein wichtiger Leistungsträger aus und Christian Prokop sucht nach Alternativen. Erst hat es der Bundestrainer ausgeschlossen, den Routinier Mimi Kraus zu reaktivieren. Danach hieß es, dass die Tür offen bleibt. Ich persönlich bin dahingehend skeptisch. Natürlich haben wir die WM im Blick, aber man muss auch für die Zukunft denken. Wenn Paul Drux und Fabian Wiede fit sind, haben wir in der Mitte gute Kandidaten.

Prokop sollte erst abwarten, wer fit und wer verletzt ist. Es ist gut, dass er Martin Strobel nominiert hat. Er strukturiert das Spiel und macht für andere Platz. Mimi Kraus ist 35 Jahre alt, ist einer für die besonderen Sachen. Wenn überhaupt, wäre er ein Joker für die halblinke Position. Ich denke nicht, dass er beim DHB-Team auf der Mitte richtig aufgehoben wäre.

Bis zum nächsten Mal,

Euer Daniel Stephan

SPORT1-Kolumnist Daniel Stephan, 44, hat 183 Länderspiele für Deutschland absolviert. Der erste deutsche Welthandballer (1998) wurde mit dem TBV Lemgo 1997 und 2003 Deutscher Meister sowie 1995, 1997 und 2002 DHB-Pokalsieger. Mit der Nationalmannschaft gewann der Rückraumspieler unter anderem 2004 die Europameisterschaft und Silber bei Olympia in Athen. Von 1997 bis 1999 wurde er dreimal in Folge zum Handballer des Jahres gewählt.