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Fragen und Antworten zur Nationalmannschaft nach dem Supercup-Sieg

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Fragen und Antworten zur Nationalmannschaft nach dem Supercup-Sieg

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Babyblock schürt Medaillenhoffnungen

Die junge Truppe von Bundestrainer Dagur Sigurdsson macht mit forschen Auftritten beim Supercup Hoffnung auf eine erfolgreiche EM. Fragen und Antworten zur Nationalmannschaft.
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© Imago

Rotzfreche Debütanten, ein kompromissloser "Babyblock" und eine neue Waffe auf der Königsposition: Dagur Sigurdsson verteilte nach den imponierenden Supercup-Auftritten seiner jungen Truppe durchweg gute Noten.

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Mit drei Siegen aus drei Spielen haben die deutschen Handballer eine kleine Duftmarke gesetzt und wichtiges Selbstvertrauen für die EM in Polen gesammelt - Fragen und Antworten zur Situation der Nationalmannschaft vor dem Super-Handballjahr 2016:

• Welche Aussagekraft hat der Sieg beim Supercup?

Die Gegner (Brasilien, Serbien, Slowenien) waren allesamt keine internationalen Schwergewichte - das ist Fakt. Doch, da hat der Bundestrainer recht: "Auch kleine Siege sind Signale. Sie machen die Mannschaft besser."

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Zumal viele der jungen Spieler bis dato über wenig bis gar keine Länderspiel-Erfahrung verfügten. Der WM-Siebte überzeugte bei den Partien im Norden mit einem starken Kollektiv, gegen Serbien trugen sich sage und schreibe 13 deutsche Spieler in die Torschützenliste ein.

• Was sind die wichtigsten Erkenntnisse?

Die deutsche Mannschaft kann auch ohne wichtige Stammkräfte erfolgreich sein.

Deutschland holt den Supercup
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Deutschland holt den Supercup

Vor allem der international noch unerfahrene "Babyblock" in der Abwehrzentrale, gebildet von den Youngstern Finn Lemke (23) und Erik Schmidt (22), steigerte sich von Spiel zu Spiel und bot sich als echte Alternative zu den Verletzten Patrick Wiencek (Kreuzbandriss) und Hendrik Pekeler (Dornfortsatz-Fraktur) an.

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"Sie haben das überragend gemacht", lobte Kapitän Uwe Gensheimer. Allein mit ihrer Körpergröße - Lemke misst 2,10 Meter, Schmidt 2,04 Meter - flößen die beiden ihren Gegnern Respekt ein.

Auch im Angriff agierte die DHB-Auswahl trotz des Fehlens von Paul Drux (Reha nach Schulterverletzung) variantenreich und stets torgefährlich. Im linken Rückraum sammelte Steffen Fäth (25) reichlich Argumente für eine EM-Nominierung, spielte auf der Königsposition stark wie nie in der Nationalmannschaft.

• Was macht der Nachwuchs?

"Wir haben hier noch ein paar Trümpfe entdeckt, die man vorher nicht unbedingt auf dem Zettel hatte", sagte Kreisläufer Schmidt - und traf damit den Nagel auf den Kopf.

Sinnbildlich für die Neu-Entdeckungen stehen Kreisläufer Jannik Kohlbacher (20) und Linksaußen Rune Dahmke (22). Beide feierten am Wochenende ihre Länderspiel-Debüts, beide fügten sich mit frechen Auftritten nahtlos ein.

Der Kieler Dahmke avancierte mit sechs Treffern gegen Serbien (37:26) zum besten Schützen, Team-Küken Kohlbacher traf gegen Slowenien (31:28) am häufigsten. Man darf mit Fug und Recht behaupten: Der deutsche Handball ist - zumindest in der Breite - hervorragend aufgestellt.

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• Wo liegen die Baustellen?

"Ich sehe keine Riesenbaustelle", sagte Sigurdsson sichtlich zufrieden: "Unser Spiel ist ziemlich gefestigt. Die Mannschaft hat ihre Aufgaben gut gelöst."

Entscheidend wird sein, wie das Team in Drucksituationen funktioniert und wer die Verantwortung übernimmt, wenn es Spitz auf Knopf steht - zumal mit Wiencek und Drux zwei Schlüsselspieler auch in Polen nicht dabei sein werden.

"Bei Drux und Wiencek besteht, glaube ich, keine Chance auf einen Einsatz", so Sigurdsson. Erst bei der so wichtigen Olympia-Quali im Frühjahr könnten beide im Optimalfall wieder mitmischen.

• Darf das deutsche Team schon in Polen von einer Medaille träumen?

Ja, wenn alles optimal läuft. Aber: Der Erfolg beim Supercup darf keinesfalls überbewertet werden.

Sigurdsson spricht Kompliment aus
01:16
Sigurdsson spricht Kompliment aus

Zum einen warten bei der EM andere Kaliber, zum anderen kann sich die DHB-Auswahl im Januar nicht auf ihren Heimvorteil verlassen.

"Wir müssen eine Schippe drauflegen, wenn wir in Polen etwas gewinnen wollen", sagt Sigurdsson. Das Problem: Die Handballer sind im Kampf um die öffentliche Wahrnehmung auf kurzfristige Erfolge angewiesen.

Beim Supercup blieben viele Plätze leer, der Glanz vom Wintermärchen 2007 scheint allmählich zu verblassen. Bis zum erklärten Ziel "Olympiasieg 2020" wollen (und werden) die Fans nicht auf eine Medaille warten.  

• Wie geht es jetzt weiter?

Der Kampf um die 16 Kaderplätze bei der EM ist mit dem Supercup voll entbrannt. "Ich habe hier keine negativen Signale bekommen", sagte Sigurdsson: "Alle Spieler sind bereit, eine kleine oder große Rolle bei uns zu übernehmen."

Bis Mitte Dezember muss der Isländer den vorläufigen Kader aus 28 Spielern nominieren, 16 Akteure fahren dann im Januar mit nach Polen.