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Baseball-Revolutionär Beane wird Berater bei Alkmaar

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Baseball-Revolutionär Beane wird Berater bei Alkmaar

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Baseball-Revolutionär mit neuem Ziel

Brad Pitt verkörperte ihn in "Moneyball": Billy Bean, der den Baseballklub Oakland A's mit revolutionären Methoden nach oben brachte. Nun steigt Bean als Berater bei AZ Alkmaar ein.
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© Getty Images

Wenn es um Fußball geht, bezeichnet sich Billy Beane als bekloppt. Um den FC Arsenal spielen zu sehen, steht der Manager des Baseball-Klubs Oakland A's zu Hause in Danville, Kalifornien, um fünf Uhr auf.

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Mit Arsene Wenger hat er stundenlang über den Einfluss von Statistiken auf den Fußball philosophiert. Und es faszinierte ihn, warum die Niederlande mit ihren nur 17 Millionen Einwohnern so gut sind im Fußball.

Es muss also nicht überraschen, dass Beane, ein Querdenker und Revolutionär, nun einen Job bei AZ Alkmaar hat. Der Klub aus der niederländischen Ehrendivision, der wie die finanziell minderbemittelten Oakland A's wesentlich besser ist, als er aufgrund seiner Rahmenbedingungen sein dürfte, verpflichtete ihn als Berater. AZ-Manager Robert Eenhorn, früher Spieler in der Baseball-Profiliga MLB aktiv, stellte den Kontakt her. "Er wusste, dass ich fußballverrückt bin", sagt Beane.

"Moneyball": Brad Pitt spielt Beane

Beane hat es zu großem Ruhm gebracht, weil er die A's, die eigentlich zu wenig Geld haben, um konkurrenzfähig zu sein, regelmäßig in die Play-offs führt, seit er 2002 ihr Manager wurde.

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Er hat Baseball revolutioniert, weil er seine Spieler nur noch nach bestimmten statistischen Kriterien aussuchte - und aus Namenlosen oder Verschmähten Sieger machte. Bekannt gemacht hat dies das Buch "Moneyball", noch bekannter der gleichnamige Kinofilm mit Brad Pitt als Beane.

FILE PHOTO:  Biopic Roles Traditionally Lead As Oscar Nominations Are Announced
FILE PHOTO: Biopic Roles Traditionally Lead As Oscar Nominations Are Announced

Daten sammeln für den Erfolg

Aber kann "Moneyball" im Fußball funktionieren? Kann daraus in den Niederlanden "Geldball" werden?

Eenhorn, vier Jahre bei den New York Yankees und den Los Angeles Angels aktiv, glaubt daran: "AZ hat sich für das Prinzip schon interessiert, bevor ich hierher kam. Billy ist es gelungen, die Lücke zu den großen Klubs zu schließen, indem er innovativ war." Beane suchte und fand billige und talentierte Spieler, indem er Daten über sie sammeln und auswerten ließ.

Beans liebster Spielertyp: Alaba

Beane hatte und hat Erfolg, weil er, wie er sagt, über eine ganz besondere Qualität verfügt: "Ich bin der dümmste Kerl in meinem Zimmer." Die ihn besser kennen, würden widersprechen, doch was Beane sagen will, ist: Er hinterfragt sich ständig.

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Als die anderen Klubs der MLB begannen, seine revolutionären Methoden abzukupfern, kam er mit etwas Neuem um die Ecke: Er holt seither bevorzugt Spieler, die unter anderem mehrere Positionen auf dem Spielfeld ausfüllen können. Im Fußball wären also Spieler wie Dortmunds Kevin Großkreutz oder Bayerns David Alaba für ihn interessant.

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Fußball unberechenbarer als Baseball

Beane und Eenhorn glauben, dass die Nutzung von Daten, die sich auf einem Fußballplatz sammeln lassen, noch zu wenig in das Gesamtkonstrukt einer Fußballmannschaft einfließen. Beane gibt freilich zu, dass seine "Moneyball"-Prinzipien nicht so einfach auf Fußball zu übertragen sind.

Das Spiel sei längst nicht so statisch wie Baseball, das weitgehend aus einer sich wiederholenden Standardsituation besteht. Fußball sei da viel fließender - und unberechenbarer.

Kontinuität auf dem Trainerstuhl

Nach Alkmaar wird Beane nur ab und an mal kommen. Aber 2019, wenn sein Vertrag bei den A's ausläuft, da könne er sich gut vorstellen, für einen Fußball-Klub zu arbeiten, etwa den FC Arsenal, sagt er. Dass die Londoner schon so lange an Wenger festhalten, passt zu seiner Philosophie. Im Fußball, glaubt Beane, würden Trainer viel zu häufig entlassen: "Kein Plan, der unterbrochen wird, wird jemals erfolgreich sein."