Der frühere FIFA-Vizepräsident Jack Warner aus Trinidad und Tobago hat im Kampf gegen eine Auslieferung in die USA wegen seiner Verwicklung in den Korruptionsskandal beim Weltverband Zeit gewonnen.
Verfahren gegen Warner vertagt
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Ein Magistratsgericht in Port-of-Spain vertagte die Anhörung des 72-Jährigen, weil die Anklageschrift und der formale Auslieferungsantrag der US-Justiz bis Donnerstag noch nicht bei Gericht eingegangen waren.
Als neuen Termin für die Anhörung setzte Richterin Marcia Ayers Ceasar den 27. Juli (Montag) an.
Warners Anwältin Nyree Alfonso verdeutlichte nach Verhandlungsende, dass das Verfahren gegen ihren kommentarlos vom Gerichtsgelände abgefahrenen Mandaten aufgrund des Auslieferungsabkommens zwischen beiden Ländern eingestellt werden könnte, wenn die notwendigen Unterlagen nicht binnen der nächsten zwei Wochen vorliegen würden.
Warner gilt im jüngsten Bestechungsskandal um mehrere FIFA-Spitzenfunktionäre als eine der wichtigsten Schlüsselfiguren. Momentan ist der Politiker gegen Kaution auf freiem Fuß, allerdings hat er seinen Pass abgeben müssen und sich zwei Mal wöchentlich bei der Polizei zu melden.
Die US-Justiz legt dem langjährigen Präsidenten des Kontinentalverbandes CONCACAF (Nord- und Mittelamerika sowie Karibik) Bestechlichkeit, Betrug und Geldwäsche in mehreren Fällen zur Last.
Warner, der 2011 wegen Korruptionsvorwürfen aus allen Fußball-Ämtern geschieden war, weist die Anschuldigungen zurück.
Neben ihm hat die US-Staatsanwaltschaft nach ersten Ermittlungen zu den über Jahre verteilten Zahlungen von Schmiergeldern in Höhe von fast 150 Millionen Dollar gegen insgesamt 13 weitere Personen aus dem Fußball-Geschäft Anklage erhoben.
Sieben Beschuldigte, darunter auch zwei FIFA-Vizepräsidenten, sitzen seit ihrer Festnahme Ende Mai vor dem FIFA-Kongress in Zürich in Schweizer Auslieferungshaft.
Die USA haben ihre Auslieferung in der vergangenen Woche bei der Schweizer Justiz beantragt.