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Theo Zwanziger zu WM-Affäre: "Keine Rechtsgrundlage für Forderungen"

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Theo Zwanziger zu WM-Affäre: "Keine Rechtsgrundlage für Forderungen"

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Forderungen lassen Zwanziger kalt

Der ehemalige Präsident Theo Zwanziger sieht möglichen Ansprüchen seitens des DFB in der WM-Affäre gelassen entgegen. Das habe sein Anwalt dem Verband schon mitgeteilt.
Theo Zwanziger war Präsident des DFB
Theo Zwanziger war Präsident des DFB
© Getty Images

In der WM-Affäre beunruhigt der angemeldete Schutz für mögliche Schadenersatzansprüche des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gegen die Spitze des WM-Organisationskomitees von 2006 den früheren Verbandschef Theo Zwanziger offenbar nicht.

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"Mein Anwalt hat dem DFB-Anwalt mitgeteilt, dass es keine Rechtsgrundlage für Forderungen gegen mich gibt", sagte Zwanziger der Süddeutschen Zeitung am Samstag: "Wie soll denn derjenige, der aufklären wollte, seine Pflichten verletzt haben?"

Tags zuvor war der juristische Schachzug des DFB zur Wahrung etwaiger Ansprüche gegen die Schlüsselfiguren des Skandals um eine ungeklärte Zahlung von 6,7 Millionen Euro an den Weltverband FIFA bekannt geworden.

Die DFB-Güteanträge bei der Öffentlichen Rechtsauskunft- und Vergleichsstelle in Hamburg (ÖRA) richten sich gegen Beckenbauer, der das WM-Organisationskomitee geleitet hatte, die damaligen OK-Vizepräsidenten Zwanziger und Niersbach, den ehemaligen DFB-Generalsekretär Horst R. Schmidt sowie den Beckenbauer-Vertrauten Fedor Radmann.

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Weitere Adressaten sind der Testamentsvollstrecker des inzwischen verstorbenen Adidas-Chefs Robert Louis-Dreyfus, der den Betrag zunächst vorgestreckt haben soll, und die FIFA.

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Der DFB will durch die Ende 2015 gestellten Anträge eigenen Angaben zufolge eine Verjährung von Schadenersatzansprüchen zum Ausgleich finanzieller Nachteile aus der Affäre verhindern.

Durch das Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Frankfurt wegen Steuerhinterziehung in einem schweren Fall gegen Niersbach, Zwanziger und Schmidt drohen dem DFB der rückwirkende Verlust seiner Gemeinnützigkeit für 2006 und damit ein Verlust von möglicherweise bis zu 25 Millionen Euro.

Während alle weiteren betroffenen Parteien zunächst zur neuen Entwicklung schwiegen, verband Zwanziger die Zurückweisung möglicher Ansprüche des DFB gegen seine Person mit Anspielungen auf ehemalige Funktionärskollegen.

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Er habe, sagte der im März 2012 von seinem Intimfeind Niersbach als DFB-Präsident abgelöste Jurist der SZ, seit 2012 mündlich und schriftlich wiederholt darauf hingewiesen, dass bestimmte Vorgänge untersucht werden müssen: "Da ist aber nicht aufgeklärt worden."

Insofern könne der Schritt des DFB "auch diejenigen treffen, die seit Juli 2012 beim DFB verantwortlich sind und seither nicht überprüft haben, ob der Verband Schadenersatz oder Rückforderungen geltend machen muss. Ich möchte das im Moment aber nicht personalisieren."

Zwanziger hatte die in den offiziellen Bilanzen verschleierte Zahlung an die FIFA, durch die ein angebliches Darlehen von Louis-Dreyfus gegen einen Schuldschein von Beckenbauer wieder getilgt worden sein soll, 2005 in seiner Funktion als OK-Finanzchef freigegeben.

Die juristische Verantwortung des früheren DFB-Präsidenten ist noch ungeklärt.

Zwanziger gilt auch als Hauptinformant des Nachrichtenmagazins Der Spiegel, das die Affäre um schwarze Kassen bei den WM-Machern unter Berufung auf Zwanziger im Oktober 2015 ins Rollen gebracht hatte.