Dionicio Farid Rodriguez Duran: Die Zukunft von Juventus Turin, Starspieler in der U20 und schon bald gemeinsam mit Superstar Cristiano Ronaldo auf dem Spielfeld?
Wie ein Teenager die Sportwelt narrte
© SPORT1-Grafik: Getty Images/Instagram
Der Name sagt Ihnen nichts? Keine Sorge, der 19-jährige Mexikaner ist nicht etwa eines der größten Talente des mittelamerikanischen Fußballs, sondern eher der größte Flunkerer der jüngsten Geschichte.
SPORT1 erzählt die schier unglaubliche Story eines Teenagers, der sich in den sozialen Netzwerken eine alternative Identität, ein sogenanntes Fake-Profil, geschaffen hat und somit zumindest für kurze Zeit seinen Traum als Fußballprofi virtuell lebte.
Via Photoshop in Juves U-20
Doch anders als Millionen Konsolenspieler, die sich in Videospielen einen eigenen Akteur erstellen, setzte Dionicio Farid einfach via Photoshop sein Gesicht auf den Körper eines Spielers aus der Jugendmannschaft von Juve und veröffentlichte das gefakete Bild auf der Plattform Instagram.
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Mit der Nummer 41 posierte er im Trikot der Bianconeri und schrieb dazu noch dreist unter den Post: "Ich bin sehr glücklich über mein erstes Tor und unsere Leistung."
In den weiteren seiner insgesamt 32 Beiträge jubelt er gemeinsam mit den wahren Talenten der Alten Dame, gibt kleinen Kindern Autogramme und führte damit sogar Journalisten in seiner Heimat Mexiko hinters Licht.
Sein gefälschter Werdegang beginnt in der Jugendmannschaft des mexikanischen Erstligisten Lobos BUAP und bringt ihn über Top-Klub UNAM Pumas schließlich zu Juves U20, die kurioserweise gar nicht existiert.
Mexikos Presse schwärmt
Die mexikanischen Medien verfolgen seinen vermeintlichen Weg in den europäischen Spitzenfußball. Dionicio Farid gibt Interviews und schafft es auf die Titelseiten der Zeitungen. El Mundo de Tehuacan veröffentlicht im September 2017 einen mehrseitigen Artikel über seine angeblichen Glanzleistungen, der Marcador sieht ihn gar als Spieler, dem eine sichere Zukunft in Juves erster Mannschaft und der Champions League winkt.
Etwas Verwirrung gibt es dabei um seinen Namen. Manchmal wird er Dionicio geschrieben, manchmal Dionisio. In Berichten wird er meist "Dionicio Farid" genannt, hin und wieder aber auch nur Rodriguez, Duran oder Farid.
Mittlerweile dürfte Dionicio Farid aus seinem Traum erwacht sein. Der Schwindel ist aufgeflogen, der Internetruhm verblasst und sein Instagram-Account gelöscht. Ob er weitere Konsequenzen zu befürchten hat, ist unklar. Klar ist hingegen, dass der Traum vom Fußballprofi auch für Dionicio Farid für immer einer bleiben wird.
Dionicio Farid nicht der erste Fake-Profi
Er ist nicht der erste Schein-Profi, der durch eine vorgetäuschte Identität für Aufsehen sorgt.
Der Senegalese Ali Dia wurde 1996 von Premier-League-Klub FC Southampton verpflichtet, nachdem er fälschlicherweise behauptet hatte, Nationalspieler seines Heimatlandes und Cousin von Legende George Weah gewesen zu sein.
Dia brachte es sogar auf einen 53-minütigen Einsatz in der Premier League gegen Leeds United. Zwei Wochen später wurde er nach seiner katastrophalen Leistung vorzeitig aus seinem Vertrag entlassen.
Legendär auch die filmreife Geschichte des Carlos Henrique Kaiser, der sich trotz eines offensichtlichen Mangels an Talent zu diversen Deals mit Klubs in seiner brasilianischen Heimat schummelte. Mehrere prominente Fußballer halfen dem heute 55-Jährigen dabei: Sie fanden Kaiser einfach sympathisch.
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