Maurizio Sarri ist kein Trainer wie jeder andere.
Koulibaly mit irrer Anekdote zu Sarri
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Der neue Coach von Juventus Turin ist hoch-emotional, würde am liebsten selbst im Stadion eine Zigarette nach der anderen rauchen und irritiert ab und an sogar die eigenen Spieler.
Kalidou Koulibaly hat jetzt eine sensationelle Anekdote aus gemeinsamen Tagen beim SSC Neapel über den italienischen Fußball-Lehrmeister erzählt.
Bei The Players Tribune berichtete Napolis Innenverteidiger von einem Tag im Januar 2016 – der Tag, an dem sein Sohn geboren wurde.
Als er den Anruf von seiner hochschwangeren Frau bekam, wollte er aus Sorge vor dem "strengen" Sarri gar nicht erst ans Telefon gehen. Denn der Anruf kam ausgerechnet an einem Spieltag, Neapel trat am Abend gegen Sassuolo Calcio an.
"Sarri raucht, raucht, denkt nach ..."
Als Koulibaly seinem Boss mitteilte, dass er sich auf den Weg ins Krankenhaus machen werde, bekam er die erwartete Reaktion. "Nein, nein, nein. Ich brauche dich heute Abend, Kouli. Ich brauche dich wirklich. Du kannst nicht gehen", habe ihm Sarri demnach mitgeteilt.
Der 28 Jahre alte Verteidiger, an dem etliche Topklubs interessiert sind, blockte aber sofort ab. "Es geht um die Geburt meines Sohns, Mister. Du kannst mit mir machen, was du willst. Bestrafe mich, suspendiere mich, es interessiert mich nicht. Ich gehe."
Die eindeutige Ansage seines Spielers brachte Sarri dann doch noch zum Umdenken: "Sarri sah so gestresst aus, und er raucht seine Zigarette. Raucht, raucht, denkt nach … dann sagt er endlich: 'Ok, ok, du kannst zur Klinik gehen. Aber du musst für das Spiel heute wieder zurück sein. Ich brauche dich Kouli.'"
Und tatsächlich fand sich Koulibaly nach der Geburt seines Sohnes pünktlich in der Kabine des italienischen Topklubs ein. Der Abwehrmann ist einsatzbereit – darf aber zu seinem Entsetzen nicht spielen.
Und dann spielt Koulibaly noch nicht mal
Er sucht seinen Namen auf der Liste der Startelf-Spieler vergeblich: "Meine Nummer steht nicht drauf. Ich sage: Mister! Macht du Witze? Er sagte: 'Was? Es ist meine Entscheidung'."
Koulibaly, völlig von der Rolle: "Mister! Mein Sohn! Meine Frau! Ich bin wieder gegangen. Du hast gesagt du brauchst mich!" Die Antwort vom Trainer: "Ja, wir brauchen dich auf der Bank."
Und tatsächlich musste der bemitleidenswerte Kicker auf der Ersatzbank Platz nehmen. Bei dem 3:1-Sieg kam er 22 Minuten vor Ende ins Spiel.
Wie gesagt, sensationell.