Nach fünf Jahren des hartnäckigen Kämpfens ist dem Fußballverein aus dem französischen 500-Einwohner-Örtchen Luzenac endlich Gerechtigkeit widerfahren.
Dorfklub wurde um 2. Liga betrogen
© Marc Tirl/Picture Alliance/Getty Imges
Luzenac Ariège Pyrénées, kurz Luzenac AP, war 2014 sportlich in die zweite Liga aufgestiegen. Weil der Verein jedoch angeblich nicht die finanziellen und infrastrukturellen Rahmenbedingungen für die Ligue 2 erfüllte, verwehrte ihm der französische Ligaverband LFP die Teilnahmeberechtigung.
Er habe das Gefühl, man wolle "einen Verein wie Luzenac nicht im Profifußball", sagte der damalige Sportdirektor und 1998er-Weltmeister Fabien Barthez damals der L'Équipe.
Weil er das Angebot ablehnte, sich in die 5. Liga eingliedern zu lassen, ging es für den Verein nach dreimonatigem Hin und Her im Sommer 2014 in die Siebtklassigkeit.
Nun, fast auf den Tag genau fünf Jahre nach der damaligen Entscheidung, die überraschende Wende: Das Oberverwaltungsgericht Toulouse erklärte sowohl die Entscheidung der LFP aus dem Jahr 2014 als auch ein ähnlich lautendes Urteil des Verwaltungsgerichts Toulouse vom 17. Mai 2017 für nichtig.
Luzenac AP hätte in der 2. Liga spielen müssen
Das Fazit des Urteils: Luzenac hätte 2014 die Teilnahme an der Ligue 2 gewährt werden müssen! "Heute bin ich ein Zweitliga-Präsident. Um ehrlich zu sein, fühle ich mich wie auf einer kleinen Wolke", erklärte Luzenac-Präsident Jérôme Ducros nach der Verhandlung der Dépêche du Midi.
"Wir haben 66 Monate hierfür gekämpft. Ich habe noch um die zehn treue Seelen an meiner Seite", berichtete Ducros und erzählte von seinen Erfahrungen: "Wie oft hat man mir gesagt, ich solle aufhören! Alles hat darauf hingedeutet, dass es sinnlos wäre weiterzumachen. Aber ich habe immer noch Hoffnung gehabt."
Die Folgen der Gerichtsentscheidung sind aktuell noch offen: Dass der inzwischen in der sechstklassigen Régional 1 spielende Verein nun in die 2. Liga eingegliedert wird, ist selbstverständlich utopisch - zumal der Ligaverband wohl den Conseil d'État anrufen wird, Frankreichs oberstes Verwaltungsgericht.
Zunächst einmal ist das aktuelle Urteil jedoch rechtskräftig - und auch wenn Luzenac nie ein Spiel dort bestritten hat, darf sich der Verein aus dem 500-Einwohner-Örtchen nahe der Grenze zu Andorra nun endlich als Zweitligist fühlen.