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International: Erstmals sehen Frauen ein Iran-Spiel live im Stadion

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International: Erstmals sehen Frauen ein Iran-Spiel live im Stadion

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Tausende Frauen sehen Iran-Sieg live

40 Jahre lang war es iranischen Frauen strikt verboten, ein Fußballspiel live im Stadion zu sehen. Nun wurde das Gesetz im Spiel gegen Teheran gelockert,
Erstmals sehen tausende Frauen ein Fußballspiel in ihrem Heimatland Iran live im Stadion
Erstmals sehen tausende Frauen ein Fußballspiel in ihrem Heimatland Iran live im Stadion
© Getty Images
von Sportinformationsdienst

Historischer Tag für Frauenrechte im Iran!

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Beim WM-Qualifikationsspiel in Teheran zwischen Gastgeber Iran und Kambodscha hatten Frauen am Donnerstag zum ersten Mal seit knapp 40 Jahren freien Zutritt zum Stadion. Rund 3500 Zuschauerinnen sahen im Azadi-Stadion einen 14:0 (7:0)-Kantersieg des Irans. Das Team des früheren Schalkers Marc Wilmots übernam mit dem zweiten Sieg im zweiten Spiel die Tabellenführung der Gruppe C in der zweiten Phase der asiatischen WM-Qualifikation.

Joshua Kimmich führte das DFB-Team gegen Argentinien erstmals als Kapitän aufs Feld
Argentina's Juan Foyth, Germany's midfielder Joshua Kimmich and Germany's midfielder Kai Havertz (L-R) vie for the ball during the friendly football match Germnay v Argentina in Dortmund, western Germany on October 9, 2019. (Photo by Ina FASSBENDER / AFP) (Photo by INA FASSBENDER/AFP via Getty Images)
DORTMUND, GERMANY - OCTOBER 09: Marc-Andre ter Stegan of Germany attempts to make a save during the International Friendly between Germany and Argentina at Signal Iduna Park on October 09, 2019 in Dortmund, Germany. (Photo by Jörg Schüler/Bongarts/Getty Images)
DORTMUND, GERMANY - OCTOBER 09: Lukas Klostermann of Germany is tackled by Nicolas Taglioafico of Argentina  during the International Friendly between Germany and Argentina at Signal Iduna Park on October 09, 2019 in Dortmund, Germany. (Photo by Jörg Schüler/Bongarts/Getty Images)
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Die Frauen sorgten bei ihrer Stadionpremiere für gute Stimmung auf den Rängen, schwenkten Fahnen in den Nationalfarben und schossen zahlreiche Selfies. Das erste Kartenkontingent für Damen war vor der Partie in weniger als einer Stunde ausverkauft, zusätzlich freigegebene Sitze waren auch in kurzer Zeit vergriffen, berichteten staatliche Medien. Für die Begegnung wurden separate Eingänge, eine eigene Tribüne und Toiletten für Frauen eingerichtet.

FIFA drohte Iran mit Ausschluss

Der Weltverband FIFA hatte die Aufhebung des geltenden Verbots, das Frauen nach Lesart der erzkonservativen Geistlichen vor dem Anblick halbnackter Männer und einem vulgären Umfeld bewahren soll, gefordert.

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Die weiblichen Fußballfans jubelten von einer seperaten Tribüne, mit eigenen Eingängen und Toiletten
Die weiblichen Fußballfans jubelten von einer seperaten Tribüne, mit eigenen Eingängen und Toiletten

Die Diskriminierung von Frauen ist laut der Statuten des Weltverbandes verboten. Die FIFA hatte als Sanktion mit dem Ausschluss der Nationalmannschaft von allen Wettbewerben gedroht - daraufhin hatte der iranische Fußball-Verband FFIRI nachgegeben.

"Ich kann immer noch nicht glauben, dass das passieren wird", sagte Fußball-Journalistin Raha Poorbakhsh der französischen Nachrichtenagentur AFP: "Nach all den Jahren, in denen ich in diesem Bereich arbeite, in denen ich alles im Fernsehen gesehen habe, kann ich jetzt alles persönlich erleben", sagte Poorbakhsh.

Reaktion auf traurigen Selbstmord

Für Entsetzen hatte der Tod der Iranerin Sahar Khodayari gesorgt, die sich selbst in Brand gesetzt hatte.

Die 30-Jährige sollte sich am 2. September wegen Störung der öffentlichen Ordnung und Beleidigung der Polizei vor Gericht verantworten. Die Anhörung wurde zwar verschoben, dennoch soll Khodayari bei dem Termin erfahren haben, dass ihr bis zu sechs Monate Haft drohen.

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Sie hatte im März versucht, bei einem Spiel ihres Lieblingsvereins Esteghlal Teheran in der asiatischen Champions League als Mann verkleidet ins Azadi-Stadion zu gelangen. Als Reaktion auf die drohende Gefängnisstrafe zündete sich Khodayari vor dem Gerichtsgebäude an und erlitt dabei schwere Verbrennungen, denen sie erlag.