Nach der Veröffentlichung einer beunruhigenden Studie ergreift der schottische Fußballverband offenbar Maßnahmen, um junge Fußballer zu schützen.
Schottland plant Kopfball-Verbot
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Wie die BBC Schottland berichtet, soll Kindern im Alter von unter 12 Jahren künftig das Kopfballspiel untersagt werden. Demnach werde die zuständige Regierungsbehörde einen entsprechenden Beschluss noch vor Ende des Monats verabschieden.
Ein ähnliches Kopfball-Verbot existiert bereits in den USA, wo Spieler erst ab dem 10. Lebensjahr mit dem Kopf zum Ball gehen dürfen. In Europa wäre Schottland das erste Land, das eine ähnliche Regelung implementiert.
Grund für die Sorge um die Nachwuchs-Kicker ist eine britische Studie, deren Ergebnisse nahelegen, dass Fußballer womöglich ein erhöhtes Risiko haben, an einer Demenzerkrankung zu sterben.
Weiter keine handfesten Beweise
Bei der seit dem Jahr 2017 durchgeführten Studie der Universität Glasgow und der Hampden Sports Clinic untersuchten die Forscher die offizielle Gesundheits-Historie von 7676 Männern der Jahrgänge 1900 bis 1976, die in Schottland professionell Fußball gespielt hatten.
Handfeste Beweise für einen Verbindung zwischen Kopfbällen und Demenzerkrankungen bestehen zwar weiterhin nicht (darauf war die Studie auch nicht ausgelegt), der schottische Verband will aber dennoch schon jetzt Maßnahmen ergreifen.
"Wir können nicht auf die Beweise warten", erklärte John MacLean, der als Arzt beim Verband arbeitet und an der Studie als Forscher beteiligt war.
Gordon Smith, ein ehemaliger hochrangiger Funktionär des schottischen Verbandes schlug zudem vor, Kinder mit "Plastikbällen" spielen zu lassen. So könnten sie die nötige Kopfball-Technik lernen, ohne Folgen fürchten zu müssen.