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Coronavirus, Serie A, Champions League und Europa League betroffen

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Coronavirus, Serie A, Champions League und Europa League betroffen

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Coronavirus schockt Italiens Fußball

Der Coronavirus hat Italien fest im Griff. Im Norden wurden alle Sportveranstaltungen abgesagt, auch ein Europa-League-Spiel ist betroffen. Wie geht es nun weiter?
Das Spiel Inter Mailand gegen Sampdoria Genua ist eines von drei Serie-A-Spielen, welches wegen der Lungenkrankheit abgesagt wurde.
Lukas von Hoyer
Lukas von Hoyer

Der Coronavirus ist in Europa angekommen und schränkt mittlerweile auch den Fußball ein. 

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In Italien gibt es kaum mehr ein anderes Thema. Bislang sind dort rund 200 Infizierte gemeldet, so viele wie in keinem anderen Land außerhalb Asiens. Nur in China und Südkorea sind mehr Menschen an dem Lungenvirus erkrankt.

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In Norditalien, wo bislang alle Infektionen auftraten, wächst die Verunsicherung. Am Montagmorgen berichteten italienische Medien von einem vierten und fünften Todesopfer, das die Infektion in Italien gefordert hat.

Vielerorts herrscht eine derartige Panik, dass ganze Gebiete und Ortschaften abgeriegelt wurden. Sportveranstaltungen wurden abgesagt, auch die Champions League und die Europa League sind betroffen. 

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SPORT1 gibt einen Überblick und beantwortet die brennendsten Fragen. 

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Welche Regionen sind betroffen?

Der Coronavirus ist bislang nur in Norditalien aufgetreten. In Venetien und der Lombardei wurden bis Ende dieser Woche alle Sportveranstaltungen abgesagt, bereits am Sonntag fanden vier Spiele der Serie A nicht statt. Die Heimspiele von Inter Mailand, Atalanta Bergamo und Hellas Verona wurden ebenso abgesagt, wie das des FC Turin (aus der Region Piemont).

Das Spiel zwischen Udinese Calcio und dem AC Florenz am Freitag ist bereits gestrichen. Weitere Absagen sollen folgen.

Die Befürchtung ist, dass sich der Virus weiter nach Süden ausbreiten könnte. Das will die Regierung aber unbedingt verhindern, weswegen sie einen strengen Kurs fährt. In manchen Orten droht eine Gefängnisstrafe, falls eine Person das abgegrenzte Gebiet verlässt. 

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Was sind die Folgen für die Vereine?

Alle italienische Medien kennen nur noch ein Thema: das Coronavirus. Italienische Sportzeitungen bieten auf ihrer Online-Präsenz Liveticker an, die über die Infektion und ihre Folgen für Spieler, Fans und auch Klubs informieren. 

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Was die Klubs direkt betrifft: Die Mitarbeiter von Inter Mailand und Juventus Turin arbeiten im Home Office, das Stadion ist abgeriegelt und auch die Museen der Klubs wurden geschlossen. Die Trainingszentren sollen von medizinischen Gutachtern untersucht werden, erst dann soll das Training wieder normal aufgenommen werden. 

Die Aktie von Juventus befindet sich im freien Fall. Innerhalb eines Tages verlor sie fast elf Prozent. 

Was sagen die Spieler?

Wie die große Mehrzahl der Bevölkerung sind auch viele Fußballer beunruhigt. 

Brescia-Star Mario Balotelli vergleicht das Virus sogar mit einem Krieg. "Das ist eine sehr erste Angelegenheit. Es ist wie Krieg!" Dann appelliert er an die italienischen Behörden: "Schließt die Bahnhöfe und die Flughäfen, Häfen und Grenzen solange bis ein Impfstoff gefunden wurde. Oder macht ihr das erst, wenn wir alle infiziert sind?" 

Wie geht es im Ligabetrieb der Serie A weiter?

Der italienische Fußballverband FIGC hat am Montag die Regierung in Rom um die Genehmigung gebeten, die Spiele in den von der Coronavirus-Epidemie betroffenen Regionen Lombardei, Venetien, Piemont, Emilia-Romagna sowie die an Österreich und Slowenien grenzende Region Friaul-Julisch Venetien unter Ausschluss der Öffentlichkeit, also als Geisterspiele austragen zu dürfen. Ein ensprechendes Dekret wurde am Nachmittag von der Regierung verabschiedet.

"Serie A in Quarantäne", titelte die Gazzetta dello Sport am Montag

Spielabsagen sind für die Klubs und Verband ein großes Problem. Drei Monate vor Saisonende gibt es bei dem vollen Terminkalender der Vereine kaum mehr Möglichkeiten, die Partien nachzuholen. Daher sollen die kommenden Spiele der Serie A unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. 

"Spiele unter Ausschluss der Öffentlichkeit sind der richtige Weg, zumindest für die kommenden beiden Wochen", sagt Walter Ricciardi, Berater des Gesundheitsministeriums.

Der Ligabetrieb muss bis zum 24. Mai abgewickelt sein, da dann die Europameisterschaft ansteht. 

"Es ist richtig, Vorsichtsmaßnahmen zu treffen", sagte Simone Inzaghi, Trainer von Lazio Rom, sprach sich aber auch gleichzeitig gegen Geisterspiele aus: "Die Antwort ist nicht, Spiele hinter verschlossenen Türen zu spielen, denn die Fans sind das Herz unseres Sports. Es ist richtig, Fußball mit den Fans zu teilen. Wir müssen eine alternative Lösung für dieses Problem finden."

Findet das Topspiel statt?

Am Sonntagabend steht in der Serie A das Kracherspiel zwischen Tabellenführer Juventus Turin und Verfolger Inter Mailand an. 

Juve-Präsident Andrea Agnelli machte am Montag im Podcast "Tutti Convocati" von Radio24 klar, dass das Spiel wie geplant im Turiner Allianz Stadium ausgetragen werden soll. Die Idee, das Spiel zu verschieben, ist offenbar von der FIGC abgelehnt worden.

Agnelli räumte daher ein, dass die Partie möglicherweise ohne Fans stattfinden muss: "Wenn es uns auferlegt wird, hinter verschlossenen Türen zu spielen, dann wird das die richtige Wahl sein." 

Kann Inter Mailand das Europa-League-Spiel austragen?

Am Donnerstag soll Inter Mailand den bulgarischen Klub Ludogorez Rasgrad zum Rückspiel des Sechzehntelfinals der Europa League empfangen. 

Die Partie soll wie geplant im Giuseppe-Meazza-Stadion stattfinden, allerdings auch in diesem Fall hinter verschlossenen Türen. 

Laut italienischen Medien soll die UEFA noch am Montag eine entsprechende Erklärung verkünden. Das Hinspiel hatte Inter mit 2:0 in Bulgarien gewonnen.

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Das Champions-League-Spiel zwischen dem SSC Neapel und dem FC Barcelona kann ohne Einschränkungen stattfinden, da die Region um Neapel nicht betroffen ist. 

Wie geht es weiter?

Das Verbot von Sportveranstaltungen in Norditalien geht vorerst bis Sonntag. Allerdings ist völlig unklar, ob das Coronavirus bis dahin unter Kontrolle gebracht werden kann. 

Über die weiteren Folgen kann also nur spekuliert werden. Wichtig ist, dass sich die Infektion nicht über die Landesgrenzen hinaus ausbreitet. Daher wurden am Sonntagabend am Brenner Züge gestoppt, die ihr Ziel in Österreich hatten.