Viermal Champions-League-Sieger, viermal Klub-Weltmeister, viermal spanischer Meister, zweimal Spanischer Pokalsieger – Marcelo hat mit Real Madrid schon alles gewonnen, was es im nationalen und internationalen Vereinsfußball zu gewinnen gibt.
Marcelo wird bei Real entbehrlich
Seit 2007 beackert der Brasilianer die linke Außenbahn der Königlichen und spielte sich mit seiner hitzigen Spielweise und seinem Offensivdrang in die Herzen der Fans. Doch nun deutet sich das Ende einer Ära an.
Der 30-Jährige kommt unter Trainer Santiago Solari immer weniger zum Zug, musste seinen jahrelangen Stammplatz zuletzt des Öfteren an Eigengewächs Sergio Reguilon abtreten.
"Alles meine Schuld!" - Marcelo reagiert ironisch auf Kritik
Am vergangenen Wochenende durfte Marcelo zum erst zweiten Mal im Kalenderjahr 2019 in der Liga über 90 Minuten im Santiago Bernabeu auflaufen – das Resultat: eine 1:2-Blamage gegen Abstiegskandidat FC Girona.
"Alles meine Schuld! Wir machen weiter!", antwortete der 30-jährige ironisch auf einen kritischen Beitrag im sozialen Netzwerk Instagram. Doch die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache: Nur eines der letzten neun Spiele gewann Real mit Marcelo in der Startelf.
Zum Vergleich: Erhielt Reguilon den Vorzug auf der linken Abwehrseite, entschied Real die letzten neun Spiele allesamt für sich.
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Marcelo offenbart Formkrise gegen Girona
Zwar wäre es zu einfach, diesen gruselig scheinenden Vergleich als Erklärung für die wohl endgültig verspielte Meisterschaft der Madrilenen gelten zu lassen, doch gegen Girona offenbarte sich auch, warum Solari derzeit nicht regelmäßig auf die einst tragende Säule im königlichen Defensivverbund setzt.
Vor dem Strafstoß zum 1:1 ließ er seinen Gegenspieler ungehindert flanken, beim 1:2 kam er gegen Torschütze Portu den entscheidenden Schritt zu spät.
Unter Solaris Vorgänger Julen Lopetegui schien Marcelo noch unantastbar und galt als Leistungsträger, ehe ihm der Trainerwechsel verbunden mit drei Muskelverletzungen binnen zwei Monaten und dem aufstrebenden Youngster Reguilon den Stammplatz kostete.
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"Am Ende ist der Trainer derjenige, der entscheidet"
"Es ist schwer, das Level, auf dem ich mich normalerweise befinde, immer zu halten. Derzeit bin ich etwas unter meinem normalen Niveau. Manchmal geht es aufwärts, manchmal etwas abwärts", erklärte Marcelo seine Formschwankungen gegenüber Esporte Interaktivo.
Sein Verhältnis zu Solari bezeichnet Marcelo dennoch als "normal". Er habe sich auch nie "als Besitzer dieser Position" gefühlt.
"Meine Motivation war immer zu trainieren und mir meinen Platz zu erkämpfe", betonte Marcelo, merkte aber auch an: "Am Ende ist der Trainer derjenige, der entscheidet."
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Folgt Marcelo Ronaldo nach Turin?
Marcelos Vertrag in der spanischen Hauptstadt läuft noch bis 2022, ein Abschied des Publikumslieblings scheint allerdings alles andere als ausgeschlossen. Im Gespräch ist ein Wechsel zum italienische Serienmeister Juventus Turin.
Bei der "Alten Dame" würde er wieder mit Superstar Cristiano Ronaldo zusammenspielen, mit der er schon in Madrid jahrelang ein kongeniales Duo gebildet hatte.
Juventus sei ein "spektakulärer Klub", gab Marcelo zu und erklärte: "Mir ist nie durch den Kopf gegangen, Real Madrid zu verlassen. Ich habe keinen Grund zu gehen, aber wenn der Tag kommt, an dem Real Madrid mich nicht mehr will, gehe ich. Angenommen, ich stehe bei Real auf der Abschussliste, dann soll man mich bezahlen und alles ist geregelt."