Um seine Spieler von fußballfernen Aktivitäten abzuhalten, hat der FC Barcelona nach Informationen der Tageszeitung ABC eine "Anti-Piqué-Klausel" in neue Verträge verankert.
Barca führt Piqué-Klausel ein
Der Spanier ist in der Vergangenheit zunehmend durch unternehmerischen Tätigkeiten abseits des Fußballfeldes aufgefallen, was der Klubführung missfiel.
So wurde auf seine Initiative der traditionsreiche Davis Cup im Tennis revolutioniert, er erwarb Mehrheitsanteile am Drittligisten FC Andorra, nahm an Pokerturnieren teil und gründete eine Sport- und Medieninvestitionsgruppe namens Kosmos Holding.
Barcelona kontrolliert Social-Media-Kanäle
Die neu eingeführte Klausel soll fortan ähnliche Vorfälle verhindern und legt fest, dass externe Geschäftsaktivitäten einer "ausdrücklichen Genehmigung von Barcelona" bedürfen.
Doch das ist nicht die einzige Einschränkung, die den Profis nun widerfährt. Der Klub hat darüber hinaus beschlossen, sämtliche Social-Media-Kanäle zu kontrollieren. Anlass dieser Maßnahme ist wiederum Gerard Piqué.
Auf Twitter hatte der 32-Jährige im Juli 2017 ein Bild mit seinem damaligen Teamkollegen Neymar und der Bildunterschrift "Er bleibt" veröffentlicht, was der Klubführung sauer aufstieß. Denn nur eine Woche später wechselte der Brasilianer für die Rekordsumme von 222 Millionen Euro zu Paris Saint-Germain.
Auswüchse à la Sancho sollen vermieden werden
Barcelonas Vorgehen in diesen Tagen überrascht nicht. Dass sich Fußballer von hohem Bekanntheitsgrad zunehmend selbst vermarkten, ist kein Geheimnis und aktueller denn je.
Protz-Videos wie das des Dortmunder Shootingstars Jadon Sancho schaden dem Vereinsimage und lenken von der eigentlichen Berufung ab: dem Fußballspielen.
Ob die Klauseln und auch Neu-Trainer Quique Setien die unternehmerischen Tätigkeiten Piques eindämmen können, bleibt abzuwarten.
Im Jahr 2018 reiste der Verteidiger ohne Erlaubnis des damaligen Trainers Ernesto Valverde nach Orlando, um einen Deal abzuschließen. "Er fragte mich, wo ich sei. Und als ich ihm sagte 'in Orlando', war er erschrocken", gab der Weltmeister von 2010 später zu. Ähnliche Szenarien sollen Setien möglichst erspart bleiben.