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Rabiot, Verratti und Co.: Wie Paris Saint-Germain mit harter Hand regiert

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Rabiot, Verratti und Co.: Wie Paris Saint-Germain mit harter Hand regiert

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Harte Hand von PSG trifft Rabiot

Nach seiner Ankündigung, PSG zu verlassen, trifft Adrien Rabiot die eiserne Hand des Elite-Klubs. Der Mittelfeldstar hat einige Vorgänger, die ebenfalls leiden mussten.
Adrien Rabiot drohen ungemütliche Monate bei PSG. Nach seiner Erklärung, den Klub im Sommer verlassen zu wollen, hat Sportdirektor Henrique drastische Maßnahmen angekündigt.
Johannes Fischer
Johannes Fischer

Im Profikader von Paris Saint-Germain zu stehen, bietet durchaus Vorteile: Die Titelgarantie in der Ligue 1, ein prall gefülltes Konto und die Aussicht, neben Weltstars wie Neymar oder Kylian Mbappe zu spielen.

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So ging es lange Zeit dem französischen Nationalspieler Adrien Rabiot, der im Pariser Eliteklub ausgebildet wurde und dem alle Türen offen stehen. Mittlerweile muss man sagen: offen standen.

Denn als der zentrale Mittelfeldspieler lange Zeit grübelte, ob er den im Sommer 2019 auslaufenden Vertrag verlängern solle, zeigten sich erste Risse im Binnenverhältnis mit seinen Bossen. Die Eskalation folgte vor einigen Tagen, als Rabiot erklärte, er werde den Kontrakt auslaufen lassen und sich anderweitig orientieren. 

Denn nun ist auch nach offizieller Lesart Schluss mit lustig.

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Die Klubführung, namentlich Sportdirektor Antero Henrique, kündigte unmittelbar nach Rabiots Worten an: "Für den Spieler hat das eine ganz klare Konsequenz: Er wird auf unbestimmte Zeit auf der Bank bleiben."

Henrique: "Das Angebot war lächerlich"

Über ein halbes Jahr lang wird Rabiot nun keine Spielpraxis mehr erhalten, sollte der Jungstar nicht im Januar-Transferfenster zum FC Barcelona wechseln - dorthin also, wohin es ihn wohl spätestens im kommenden Juni ziehen wird. 

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Glaubt man Henrique, wird ein Winter-Wechsel aber nicht zustande kommen. "Das Angebot von Barcelona war lächerlich und angesichts von Rabiots Qualitäten respektlos", polterte er. "Wir waren sehr überrascht von dieser geringen Offerte."

Wie es aussieht, verzichtet PSG also lieber auf Transfereinnahmen, als Rabiot vorzeitig zum Champions-League-Konkurrenten ziehen zu lassen. Ein solches Wechselverbot könnte man noch mit konsequentem Handeln rechtfertigen - allerdings nur, wenn der Verein seine Ziele gefährdet sieht. Das ist aber offenbar nicht die treibende Kraft.    

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Wie aber kommt der Klub dazu, einen Spieler zu suspendieren, der nichts anderes als von seinem Recht Gebrauch macht, sich anderweitig orientieren zu wollen? 

Henrique, der nach dem gescheiterten Transfer von Jerome Boateng selbst in die Kritik geraten war und von Bayern-Präsident Uli Hoeneß scharf kritisiert wurde ("Wenn PSG ein Weltklub sein will, kann sich der Verein einen solchen Sportdirektor nicht leisten"), begründet die Ausbootung damit, er sei von Rabiot "bewusst in die Irre geführt worden".

Tuchel schlägt sich auf Henriques Seite

Was er damit meinte? "Barcelona muss bereits eine Einigung mit Rabiot erzielt haben, bevor es mit uns abgesprochen wurde", vermutet Henrique. Damit widersprach er Rabiots Mutter, die in ihrer Funktion als Beraterin erklärt hatte, erst ab dem 1. Januar Gespräche mit anderen Vereinen zu führen.

Obwohl auch Cheftrainer Thomas Tuchel den umstrittenen Sportdirektor in der Vergangenheit kritisiert hatte, schlug er sich auf die Seite seiner Vorgesetzten. "Es ist eine Entscheidung des Klubs und ich akzeptiere diese Haltung", sagte Tuchel.

Dass Rabiot klar war, mit der Weigerung, seinem Ausbildungsverein treu zu bleiben, die Härte der Klubchefs zu provozieren, darf getrost angenommen werden. In der jüngeren Vergangenheit offenbarten sich zwischen Spielern und Verein schon öfter Spannungen, Risse und unschöne Trennungen.

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So wurde Rabiots angeblich wechselwilliger Mittelfeldkollege Marco Verratti im vergangenen Jahr zurückgepfiffen, nachdem er seinen Wunsch geäußert hatte, ebenfalls zum FC Barcelona zu wechseln.

Auch hier gab es Spannungen zwischen den beiden Parteien, die den Berater des italienischen Nationalspielers dazu bewogen, seinen Klienten als "Gefangenen des Emirs von Katar" zu bezeichnen.

Verratti im Büßerkostüm

"Verratti für 100 Millionen Euro nicht gehen zu lassen, ist nur noch eine Frage des Stolzes", sagte Berater Donato Di Campli im Corriere dello Sport - was auch Barcelonas Präsident Josep Bartomeu sinngemäß bestätigte. 

Da Verratti, anders als Rabiot heute, noch einen langfristigen Vertrag hatte, musste er schließlich die Kröte schlucken - und öffentliche Reue zeigen.

"Mein Berater hat einen großen Fehler gemacht. Ich hoffe, das wird nicht noch einmal passieren. Ich will mich bei jedem im Klub entschuldigen, beim Präsidenten, den Fans und den Spielern", erklärte Verratti.

Unliebsame Erfahrungen machten auch Jese Rodriguez und Goncalo Guedes, die trotz bester Voraussetzungen beim französischen Renommierklub kein Bein auf den Boden brachten.

Jese, der einst bei Real Madrid als eines der großen Versprechen für die Zukunft galt, versauert mittlerweile in der zweiten PSG-Mannschaft. Guedes ließ der Klub erst für die stolze Summe von 40 Millionen Euro zum FC Valencia gehen, obwohl er sich nicht im Starensemble von PSG durchsetzen konnte.

Ben Arfa feiert Untätigkeit

Die harte Hand der Pariser spürte lange Zeit auch Hatem Ben Arfa, der 2016 an die Seine gewechselt war und nach einer mäßigen ersten Saison Neymar vor die Nase gesetzt bekam.

Doch anders als seine Kollegen ging er auf Konfrontationskurs mit PSG. Einen Wechsel lehnte der Mittelfeldmann ab, schließlich hätte ihm kein anderer Klub ein vergleichbares Gehalt bieten können. Was also machte Ben Arfa? Er saß auf der Tribüne und feierte sich als reichsten Arbeitslosen Frankreichs.

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Am 5. April dieses Jahres postete der offensive Mittelfeldspieler ein Foto via Instagram. Darauf posierte er breit grinsend und mit beiden Daumen nach oben gestreckt auf seiner Couch, vor ihm ein Törtchen mit einer brennenden Eins als Kerze. "Herzlichen Glückwunsch an mich selbst. Ein Jahr ohne Einsatz muss gefeiert werden."