Von Bernd Felden und Tobias Wiltschek
"Glücklich wie ein kleines Kind"
© Getty Images
Die drei Monate mussten Mesut Özil wie eine Ewigkeit vorgekommen sein.
Seit Anfang Oktober war der Weltmeister zum Zuschauen verurteilt, konnte seinem wegen einer hartnäckigen Knieverletzung nur aus der Ferne die Daumen drücken.
Große Erleichterung
Umso größer war seine Erleichterung, als er am Sonntag im Heimspiel der Premier League gegen Stoke City um endlich wieder auflaufen konnte (DATENCENTER: Die Premier League).
"Wenn man die Spiele nur im Fernsehen sieht, dann kribbelt es natürlich. Nach so einer langen Verletzung willst du unbedingt spielen", sagte der Nationalspieler hinterher den Reportern, sichtlich gelöst: "Ich war sehr glücklich, wie ein kleines Kind, dass ich wieder mit dem Ball kicken kann. Ich hatte das sehr vermisst."
Beim 3:0-Sieg über Stoke, das in der Wintertransferperiode Innenverteidiger Philipp Wollscheid von Bayer Leverkusen ausgeliehen hat, reichte es erst einmal nur zu einem Kurzeinsatz. Özil wurde in der 73. Minute eingewechselt. Zu diesem Zeitpunkt hatten die "Gunners" mit Per Mertesacker in der Startelf bereits alle drei Tore erzielt.
Noch nicht bei 100 Prozent
Dass er natürlich noch nicht sein volles Fitnessniveau erreicht hat, weiß Özil selbst. "Ich habe erst gestern zum ersten Mal wieder mit der Mannschaft trainiert und bin einfach froh, dass ich einen kurzen Einsatz bekommen habe", sagte der Mittelfeldspieler.
Bei 100 Prozent könne er wohl erst in ein paar Wochen wieder sein, sagte der 26-Jährige: "Ich bin auf einem guten Weg."
Auch sein Trainer Arsene Wenger will nichts überstürzen und ihn behutsam wieder zurück zu alter Stärke führen. "Ihm fehlt noch die Spielfitness. Die wird er sich aber wieder aneignen. Das wird noch zwei bis drei Wochen dauern", erklärte der Franzose.
Arsenal meldet sich zurück
Mit dem klaren Sieg gegen Stoke schob sich Arsenal in der Tabelle auf Platz fünf vor und liegt zumindest im Kampf um die Champions-League-Plätze wieder aussichtsreich im Rennen.
Özil aber hat noch höhere Ziele. "Im Fußball soll man sowieso immer an sich glauben. Insbesondere in der Premier League, weil die Liga sehr ausgeglichen ist", antwortete er auf die Frage, ob er mit den Londonern noch einmal in den Titelkampf eingreifen könne.
"Wieso nicht ganz oben?"
"Wir haben eine echt starke Mannschaft, das hat man heute wieder gesehen. Deshalb sage ich mal, am Ende wird man sehen, wo wir stehen, und wieso nicht ganz oben", sagte Özil.
Bis dahin ist es aber noch ein sehr weiter Weg.
Tabellenführer und Stadtrivale FC Chelsea liegt nach 21 Spieltagen 13 Punkte vor Arsenal.