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Missbrauchsvorwürfe: Zahlte der FC Chelsea Schweigegeld?

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Missbrauchsvorwürfe: Zahlte der FC Chelsea Schweigegeld?

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Missbrauch: Schweigegeld von Blues?

Ein Ex-Spieler des FC Chelsea sagt: Er wurde von einem Angestellten des Klubs jahrelang missbraucht. Und die Blues zahlten viel Geld, um ihn zum Schweigen zu bringen.
Der FC Chelsea ist einer der reichsten Vereine der Welt
Der FC Chelsea ist einer der reichsten Vereine der Welt
© Getty Images

Der englische Fußball wird weiter von einem Missbrauchsskandal erschüttert.

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Immer mehr ehemalige Spieler berichten, wie sie als Kinder in den Jugendabteilungen verschiedener Klubs sexuell missbraucht wurden.

Auch gegen den FC Chelsea werden Vorwürfe erhoben.

Johnson: Jahrelang missbraucht

Gary Johnson, der zwischen 1978 und 1981 in der ersten Mannschaft der Blues spielte, behauptet jahrelang vom damaligen und mittlerweile verstorbenen Chefscout des Klubs Eddie Heath missbraucht worden zu sein.

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Chelsea habe ihm daraufhin vergangenes Jahr umgerechnet rund 59.000 Euro bezahlt, um ihn zum Schweigen zu bringen.

"Ich denke, sie haben mich bezahlt, damit ich einen Deckel auf die Geschichte mache", berichtete Johnson dem englischen Mirror: "Chelsea hat Millionen Fans auf der ganzen Welt. Sie sind einer der größten und reichsten Klubs der Welt. Alle ihre Fans verdienen es, zu erfahren, was damals passierte. Ich weiß, dass sie mir Schweigegeld gezahlt haben, wie viele  andere wie mich gibt es da noch?"

Chelsea verwies in einer ersten Reaktion auf seine Erklärung von vor wenigen Tagen. Darin hatten die Blues bekannt gegeben, eine externe Firma mit der Untersuchung der Vorwürfe gegen seinen ehemaligen Chefscout, den inzwischen verstorbenen Eddie Heath, beauftragt zu haben.

Vertrag mit Verschwiegenheitsklausel?

Der Zeitung liegt ein Papier vom 16.Juli 2015 vor, bei dem es sich um einen Vertrag zwischen Chelsea und Johnson handeln soll – samt Verschwiegenheitsklausel.

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Johnson spricht trotzdem: "Möglicherweise haben sie auch andere bezahlt, damit sie Ruhe geben. Ich hoffe und bete, dass es keinem Klub gelingt, so etwas zu vertuschen – niemand darf der Gerechtigkeit entgehen. Wir brauchen totale Transparenz zum Wohle des Fußballs."

Chelsea könnte Strafe drohen

Chelsea könnte durch einen Vertrag mit Johnson die Regularien der Premier League verletzt haben. Danach müssen die Vereine den Verband über jegliche Hinweise auf Kindesmissbrauch dem englischen Verband melden. Deshalb könnte dem Londoner Klub jetzt eine Strafe drohen.

Es ist allerdings nicht bekannt, ob Chelsea bezüglich Johnsons Vorwürfen die zuständigen Behörden informierte, oder ob es weitere ähnliche Vorwürfe von möglichen weiteren Opfern gab.

Der Missbrauchsskandal weitet sich indes weiter aus. Über ein Dutzend Polizeibehörden ermitteln, es haben sich nach offiziellen Angaben bereits rund 350 Opfer gemeldet. Die eigens eingerichtete Hotline für missbrauchte Spieler verzeichnete in der ersten Woche 860 Anrufe.