Der ehemalige englische Nationalspieler Gary Neville hat ein flammendes Plädoyer auf Arsenal-Trainer Arsene Wenger gehalten  – und sich bei einem Auftritt im Fan-TV der Gunners sogar mit einem Anhänger angelegt.

"Verdient Arsene Wengers 20-jährige Amtszeit im Klub ein bisschen mehr Respekt", stellte Neville bei einer Talkrunde mit Fans auf Youtube angesichts der auf den Franzosen derzeit einprasselnden Kritik in den Raum. "Einige würden sagen ja, andere nein, weil er alles verdiene, was ihm momentan entgegenschlägt. Einige Menschen, und da schließe ich mich mit ein, würden dagegen sagen, dass man einen Moment innehalten sollte."

Wirklich ungehalten reagierte Neville allerdings, als er auf ein Anti-Wenger-Banner, das ein Fan kürzlich in die Luft hob, angesprochen wurde. "Genug ist genug. Zeit zu gehen", war auf besagtem Plakat an Wenger gerichtet gestanden.

Neville bezeichnet Fan als Idioten

Dieser sei ein "Idiot",  ereiferte sich der 42-Jährige vor laufenden Kameras und appellierte angesichts Wengers Vereinstreue  an die Loyalität der Fans.

"Wenn es Dimitry Payet wäre, der West Ham mit einer Transferanfrage überrumpelte und den Klub verlassen hat, dann kann man verstehen, wenn die Fans außer sich sind. Aber wie im Fall John Terry, der Chelsea seit 20 Jahren die Treue hält und aktuell nicht mehr im Kader oder nicht mehr spielt…. Verdient er Banner  und Ablehnung? Nein", sagte Neville.

Es sei einzigartig, was Wenger mit dem Klub erreicht habe. Er sei "der beste Trainer aller Zeiten für Arsenal. Sein konstant hohes Level über 20 Jahre hinweg ist unglaublich", so der ehemalige Profi von Manchester United.

Die Stimmung bei den Londonern hat nach der bitteren 1:5-Pleite im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League beim FC Bayern den Tiefpunkt erreicht.

Trotz des immer heftigen werdenden Gegenwinds will Wenger aber offenbar nicht kampflos das Feld räumen.

"Egal was passiert, ich werde in der nächsten Saison Trainer sein", sagte er am Freitag auf der Pressekonferenz vor dem FA-Cup-Duell gegen Fünftligist Sutton United.

"Entweder hier oder irgendwo anders"

Seine kleine Einschränkung lässt allerdings aufhorchen: "Entweder hier oder irgendwo anders, das ist absolut sicher".

Der Mirror hatte berichtet, dass der Franzose mittlerweile selbst zu der Überzeugung gelangt sei, im Sommer bei den Gunners hinzuschmeißen.

Als Nachfolger-Kandidaten werden unter anderem BVB-Coach Thomas Tuchel und Tottenhams Trainer Mauricio Pochettino gennant.