Ausgerechnet ein Trainer-Novize soll nun augenscheinlich den ruhmreichen FC Arsenal retten.
"Kleiner Guardiola" zu Arsenal?
© Getty Images
In englischen Medien kursieren Bilder, die Gunners-Verantwortliche beim Verlassen des Hauses von Mikel Arteta zeigen. Der ehemalige Arsenal-Profi, aktuell noch Co-Trainer bei Manchester City unter Pep Guardiola, gilt als Wunschkandidat der Klub-Bosse.
Arteta noch ohne Erfahrung als Cheftrainer
Eine Wahl, die auf den ersten Blick verwundert. Arteta hat mit seinen 37 Jahren noch keinerlei Erfahrung als Cheftrainer und ist erst seit Juli 2016 Co-Trainer bei den Citizens. Warum also setzt Arsenal alle Hebel – Verhandlungen wurden zuletzt laut Medienberichten bis tief in die Nacht geführt - in Bewegung um ihn zu verpflichten?
Jetzt das aktuelle Trikot des FC Arsenal bestellen - hier geht's zum Shop! | ANZEIGE
Zunächst einmal hat Arteta als Spieler eine Vergangenheit bei den Gunners (2011-2016) und war dort auch Kapitän. Dadurch war er automatisch der verlängerte Arm des damaligen Arsenal-Coaches Arsène Wenger. Dieser gewährte ihm viele Einblicke in seine taktischen Pläne und fragte Arteta auch regelmäßig nach seiner Einschätzung aus Spielersicht.
In seinem letzten Arsenal-Jahr bremsten Verletzungen Arteta immer wieder aus, sodass der Spanier oftmals zum Zuschauen auf der Bank verdammt war. Dort tauschte er sich dann oftmals mit Wenger über neue taktische Ideen aus und wurde bereits als Wengers Zögling bezeichnet.
Co-Trainer von Guardiola bei ManCity
Doch statt nach seinem Karriereende weiter bei Arsenal tätig zu sein, wechselte Arteta direkt in den Stab von Guardiola. Dort kommunizierte er von Beginn an auf Augenhöhe mit seinem Star-Chef und arbeitete vor allem individuell mit einzelnen Spielern. So half er beispielsweise Leroy Sané nach seinen Startschwierigkeiten in der Premier League. Mit Raheem Sterling arbeitete er am Abschluss und machte ihn zu einem der besten Torjäger Englands. In der laufenden Saison wirkte er vor allem auf Landsmann Rodri ein, der aktuell im defensiven Mittelfeld gesetzt ist.
Jedoch ist Arteta nicht nur ein Spielerförderer, sondern verfügt auch über das nötige taktische Know-How. Ausgebildet in Barcelonas Nachwuchsschmiede "La Masia" galt Arteta bereits dort als "kleiner Guardiola". Ein ehemaliger Jugendtrainer erinnerte sich in der Daily Mail an den jungen Arteta: "Du sprichst mit ihm eine Stunde über Fußball und du weißt, wie er tickt. Mikel wurde zum spielen geboren, aber vielleicht noch mehr zum trainieren."
War er zu Beginn unter Guardiola noch die dritte Kraft, ist er nach dem Abschied von Domenec Torrent in Richtung New York in die Rolle des ersten Co-Trainers geschlüpft. Laut englischen Medien befürchten die Citizens gar ein "potenzielles Desaster" falls sich Arteta während der laufenden Saison in Richtung London verabschieden sollte.
Guardiola hatte zuletzt gesagt, dass er seinem Assistenten nicht aufhalten würde, sollte dieser sich für einen Abschied entscheiden.
Führt Arteta Arsenal wieder zum Erfolg?
Bereits im Sommer 2018 schien Arteta auf dem Sprung zu sein. Auch damals ging es um den Posten bei den Gunners und sogar die Nachfolge von Wenger, doch die Verantwortlichen entschieden sich für Unai Emery – wohl auch wegen Artetas fehlender Erfahrung auf der Position des Cheftrainers.
Aber nun ist Emery Geschichte und die Arsenal-Bosse haben scheinbar erkannt, dass Arteta beinahe ihre letzte Chance auf die Rückkehr zum Erfolg ist. Seit drei Jahren hat man die Champions League nicht mehr erreicht und ist in der Liga nicht einmal mehr die vierte Kraft.
Mit dem "kleinen Guardiola" könnte nun die Wende erfolgen, denn Arteta identifiziert sich mit Arsenal und hat bereits seine Fußspuren hinterlassen. Nun kann er einen kriselnden Top-Klub wieder in die Spur führen und sogar seinen Noch-Chef in den Schatten stellen.
Die Erwartungen an den Novizen sind schon vor der Unterschrift gigantisch.