Italiens TV-Sender RAI 2 hat nach der rassistischen Beleidigung gegen den früheren Bayern-Profi Medhi Benatia Ermittlungen aufgenommen. Dennoch sieht sich die öffentlich-rechtliche Fernsehanstalt mit Anschuldigungen von Benatias jetzigem Klub Juventus Turin konfrontiert.
TV-Skandal: Juve attackiert Sender
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"Die RAI sollen keine Alibis suchen, sondern endlich den Schuldigen finden", forderte der italienische Rekordmeister in einer Pressemitteilung. Der Vorfall dürfe keinesfalls verharmlost werden, schrieb der Turiner Klub.
Der Abwehrspieler war während eines Interviews über seine Kopfhörer von einer noch unbekannten Person als "Scheiß-Marokkaner" beschimpft worden, woraufhin Beantia das Gespräch abbrach. Die Zuschauer bekamen die Worte nicht zu hören.
Während die RAI behauptet, die Stimme sei nicht aus ihren Reihen gekommen, glauben die Turiner nicht an eine sogenannte Interferenz. "Die Leitung kam direkt aus dem Studio der RAI, daher ist es unwahrscheinlich, dass Stimmen von außerhalb zu hören waren."
Der 30-jährige Abwehrspieler zeigte sich über den Vorfall verbittert. "Italien ist ein Land, das seit Jahren in meinem Herzen ist. Leider gibt es eine intolerante Minderheit. Ich bin Marokkaner und extrem stolz auf mein Land."