Die Serie A dominiert Juventus Turin seit Jahren, in der Champions League wartet die "Alte Dame" jedoch seit der Saison 1995/96 auf den großen Triumph - die Tifosi haben eine immense Sehnsucht nach Europas Krone entwickelt.
Auch Neymar? Juves Großangriff
Trotz der nationalen Dominanz hat Juve in der Sommerpause kräftig an seinem Kader gedreht, das Ausscheiden gegen Außenseiter Ajax Amsterdam im Viertelfinale der Königsklasse hat das Selbstverständnis des italienischen Meisters kräftig erschüttert.
Das überraschende Aus wirkte bis zum Saisonende nach, Erfolgstrainer Massimiliano Allegri räumte trotz fünf gewonnener Meistertitel in fünf Jahren schließlich seinen Platz.
Nachfolger des 51-Jährigen ist Maurizio Sarri, der den FC Chelsea trotz großer öffentlicher Kritik auf Platz drei der Premier League und zum Triumph in der Europa League geführt hat. Sarri trainierte jahrelang Juves großen Rivalen SSC Neapel, nun soll er die Bianconeri mit seiner Erfahrung und dem berühmten "Sarriball" in neue Höhen treiben.
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Buffon und de Ligt verstärken Defensive
Dabei kann er auf ein extrem schlagkräftiges Team bauen:
Im Tor hat sich Wojciech Szczesny in den letzten Jahren zu einem sicheren Rückhalt entwickelt, Klublegende Gianluigi Buffon kehrt ablösefrei von Paris Saint-Germain zurück. Der 41-Jährige fügt sich klaglos in die Rolle als zweiter Mann ein, er überließ dem Polen sogar bereitwillig "seine" Rückennummer 1.
Die traditionell starke Innenverteidigung um Kapitän Giorgio Chiellini - auch dieses Amt lehnt Buffon generös ab - und Leonardo Bonucci wurde um Supertalent Matthijs de Ligt ergänzt. Der 19-Jährige schoss Juve mit seinem Tor für Ajax zum 1:2 im Rückspiel aus der Champions League und gilt trotz seines Alters bereits als Weltklasse-Verteidiger.
Ramsey und Rabiot kommen ablösefrei
Auf den Außenbahnen stehen Mattia De Sciglio, Joao Cancelo und Alex Sandro für Qualität, außerdem kommt mit dem 20-jährigen Luca Pellegrini (für 22 Millionen Euro von AS Rom) jugendliche Dynamik und Schnelligkeit ins Spiel.
Im zentralen Mittelfeld kämpfen gleich sieben Topstars um drei Plätze in der Startelf: Miralem Pjanic, Emre Can, Sami Khedira, Blaise Matuidi und Rodrigo Bentancur wurden mit Aaron Ramsey (FC Arsenal) und Adrien Rabiot (Paris Saint-Germain) zwei weitere Kräfte mit Stammplatzambitionen zur Seite gestellt, eine Ablöse floss dabei für keinen der beiden Neuen.
PSG-Star Neymar im Gespräch
Im Angriff bleibt alles beim Alten - noch! Cristiano Ronaldo ist nach seiner guten, aber nicht überragenden Debütsaison hungrig auf den Champions-League-Titel, Paulo Dybala will endlich den Durchbruch schaffen. Dazu kommen mit Douglas Costa, Federico Bernardeschi oder Juan Cuadrado weitere etablierte Nationalspieler. Und womöglich noch ein absoluter Topstar: Wie der italienische TV Sender Rai Sport berichtet, ist ein Treffen von Juve-Sportdirektor Favio Paratici mit dem Vater von Neymar geplant.
Der brasilianische PSG-Star kann seinen Wechselwunsch zum FC Barcelona wegen der Finanznot der Katalanen wohl nicht verwirklichen und sucht nach Alternativen. Eine könnte durchaus Juventus heißen.
Passend dazu gibt es Abschiedsgerüchte um die Juve-Stürmer: Mario Mandzukic, Moise Kean und Rückkehrer Gonzalo Higuain wurden zuletzt vermehrt mit einem Wechsel in Verbindung gebracht. Die Position im Sturmzentrum könnte dann Ronaldo übernehmen, auf der linken Seite wäre Platz für Neymar.
Muss Khedira Juve verlassen?
Und auch die Ablöse, die einen Wechsel zu Barca so schwierig gestaltet, könnte sich Juventus durchaus leisten. Sportdirektor Paratici nahm mit cleveren Verkäufen von No-Names und Reservisten wie Leonardo Spinazzola oder Stefano Sturaro im Sommer über 100 Millionen Euro ein, im Gegenzug kamen Rabiot, Ramsey und Buffon ablösefrei.
Mit ein paar weiteren Verkäufen - neben den Stürmern werden auch Keeper Mattia Perin, Cancelo und Khedira als Abgänge gehandelt - würde sich der Spielraum bedeutend erhöhen. Nach Sky-Informationen hat die Juve-Führung dem Weltmeister von 2014 einen Wechsel nahe gelegt. Khedira soll Anfragen aus den USA, Katar, China und aus der Türkei haben. Auch zwei Bundesligisten sollen sich über den ehemaligen Stuttgarter erkundigt haben.
Eine Verpflichtung von Neymar hätte auch für den Brasilianer einen großen Reiz. Mit einem Champions-League-Triumph könnte sich der 27-Jährige in Turin unsterblich machen.