Unruhige Zeiten für Brescia Calcio: Der italienische Erstligist hat die Konsequenzen aus der sportlichen Talfahrt gezogen und sich von Trainer Eugenio Corini getrennt. Das gab der Verein noch am späten Sonntagabend nach der Niederlage bei Hellas Verona (1:2) bekannt.
Balotelli-Klub stellt Trainer frei
Brescia kassierte in den vergangenen sechs Spielen fünf Niederlagen und steht in der Serie A auf einem Abstiegsplatz. Corini (49) hatte seit Sommer 2018 auf der Trainerbank gesessen, laut Medienberichten soll er durch den Uruguayer Diego Lopez (45) ersetzt werden. Corini ist der fünfte Serie-A-Trainer, der seit Beginn der Saison ersetzt wird.
Balotelli erneut Oper rassistischer Anfeindungen
Balotelli (29) sah sich am Sonntag zum wiederholten Male derartigen Anfeindungen ausgesetzt. Der exzentrische Stürmer drohte daraufhin kurz vor der 60. Spielminute, das Feld zu verlassen.
Balotelli nahm den Ball in die Hand und schoss ihn in den Block der Verona-Fans. Seine Teamkollegen sowie einige Verona-Spieler versuchten, ihn zu beruhigen. Das Spiel wurde für einige Minuten unterbrochen und schließlich mit Balotelli aus dem Platz fortgesetzt.
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Affenlaute in den italienischen Stadien sind immer wieder zu hören, Sanktionen gab es bisher kaum. Der italienische Verband hatte zuletzt "Null Toleranz" bei rassistischen Beleidigungen angekündigt.
Brescia stellt sich hinter Balotelli und kritisiert Hellas
Sein Verein stellte sich indes hinter den früheren italienische Nationalspieler. In einer Presseerklärung attackierte der lombardische Verein das Verhalten einiger Tifosi des Rivalen Hellas Verona, die ein "unwürdiges Verhalten" an den Tag gelegt hätten.
Brescia kritisierte auch den Trainer von Hellas, Ivan Juric, der versucht habe, das Verhalten der Fans zu leugnen oder herunterzuspielen. "Heute ist nichts passiert. Keine rassistischen Gesänge, überhaupt nichts", sagte er bei Sky Sport Italia: "Rassistischer Missbrauch stößt mich ab, ich werde ständig als dreckiger Zigeuner bezeichnet. Aber heute gab es nichts, nicht einmal ein bisschen, nichts. Etwas anderes zu sagen, ist eine Lüge."
Brescia hielt in der Presseerklärung dagegen. "Brescia Calcio gibt seiner Empörung Ausdruck, dass sich heute noch Vorfälle dieser Art ereignen. Fußball gehört allen, und alle Spieler verdienen denselben Respekt", schrieb der Klub.