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Boxen: Kämpfe in Nicaragua vor Zuschauern

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Boxen: Kämpfe in Nicaragua vor Zuschauern

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In Nicaragua wird weiter geboxt

In Nicaragua wird trotz der Coronakrise vor Zuschauern gekämpft. Ein deutscher Boxer fordert dagegen vergeblich Geisterkämpfe.
Während das öffentliche Leben nahezu auf der kompletten Welt stillsteht, wird im mittelamerikanischen Nicaragua unter besonderen Corona-Bedingungen vor Publikum weiterhin geboxt.
von Sportinformationsdienst

Das Nummerngirl zeigte Bauch - ihr Lächeln aber nicht. Das verschwand hinter einer Maske, so viel Coronaschutz hatten sich die Veranstalter des Box-Abends in Managua dann doch überlegt.

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Auch die Zuschauer trugen den Atemschutz, am Eingang wurden zudem ihre Hände desinfiziert und ihre Temperatur gemessen. Auf den Stühlen und der Tribüne mussten die mehreren Hundert Besucher den Mindestabstand wahren - aber das galt für den Boxring natürlich nicht.

Las Vegas, UNITED STATES:  (FILES) A file picture taken 22 November 1986 in Las Vegas shows Mike Tyson (R) during his fight against heavyweight champion Trevor Berbick to become the youngest heavyweight world champion in history. Twenty years after, the "Baddest Man on the Planet" is aging as badly as any boxing cautionary tale.  AFP PHOTO  (Photo credit should read -/AFP via Getty Images)
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Die Boxer prügelten aufeinander ein, sie verschnauften in den Armen des anderen, die verschwitzten Körper prallten immer wieder aneinander. Die Bilder, die im Sportsender ESPN am Samstag aus der Hauptstadt des mittelamerikanischen Nicaragua zu sehen waren, wirkten angesichts des fast weltweiten Verbots von Sportevents gewöhnungsbedürftig.

Brähmer fordert Kampf ohne Zuschauer

Bei Jürgen Brähmer dürften sie auch ein wenig Neid auslösen. Der Ex-Weltmeister verhandelt mit der Politik und den Verbänden bislang vergeblich über die Erlaubnis für einen Kampf ohne Zuschauer, den er aus seinem Schweriner Gym heraus im Internet streamen will. Seine geplante Verteidigung des IBF-Interconti-Titels im Supermittelgewicht wäre "ein Schritt zurück zur Normalität", argumentiert der 41-Jährige.

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Brähmer fürchtet um seine berufliche Existenz - die Boxer in Nicaragua sogar um ein wenig mehr. "Wenn wir nicht arbeiten", sagte Leichtgewichtler Freddy Fonseca bei ESPN, "können wir nicht essen." Für Rosendo Alvarez, Promoter des Boxabends mit insgesamt acht Kämpfen, war die Veranstaltung deshalb auch ein Akt der Menschlichkeit: "Wenn die Boxer nicht kämpfen, bekommen sie kein Geld, denn sie haben kein monatliches Einkommen. Also waren wir bereit, mit ihnen zu arbeiten."

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Die Regierung Nicaraguas legte dem Promoter keine Steine in den Weg, anders als in fast allen anderen Ländern auf der Welt steht der Profisport im Sechs-Millionen-Einwohner-Staat nicht still. Gemäß offizieller Zählungen soll es in dem Land zwischen Pazifik und Karibik bis zum vergangenen Wochenende nur zwölf bestätigte Corona-Fälle gegeben haben, drei davon verliefen tödlich.

Doch die weltweiten Maßnahmen gegen die Virus-Ausbreitung sind natürlich auch bis nach Nicaragua durchgedrungen. Die Sicherheitsvorkehrungen bei der Box-Gala in Managua waren für nicaraguanische Verhältnisse außergewöhnlich, selbst die Boxer trugen beim Aufwärmen und bei den anschließenden Interviews Atemschutzmasken. "Die ganze Nacht war ein bisschen ungewöhnlich", stand auf der Internetseite von ESPN, "aber es könnte der neue Normalzustand für die jetzige Zeit sein."