Die Wrestling-Liga WWE überrascht ihre Fans mit einem neuen Showkonzept.
WWE setzt neues Super-Turnier an
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Mit der "Global Cruiserweight Series" lässt sie im Sommer 32 Wrestler gegeneinander antreten, die unter 93 Kilogramm wiegen - um dabei den besten von ihnen zu küren.
Neben diversen eigenen Stars - Kandidaten wären zum Beispiel Kalisto, Austin Aries oder Hideo Itami, eventuell auch der sich im Grenzbereich der Gewichtsklasse befindende AJ Styles - will die WWE dafür Top-Kämpfer aus aller Welt gewinnen, wie Liga-Vizechef Triple H dem Pro Wrestling Insider erklärte:
"Es gibt viele tolle Cruisergewichtler, die noch nicht die Gelegenheit hatten, wirklich weltweit wahrgenommen zu werden. Die WWE kann sie ihnen hoffentlich geben."
Aufstieg eines Stiefkinds
Die Show - die die WWE auf ihrer hauseigenen Internet-Plattform WWE Network ausstrahlen wird - ist in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert.
Einerseits präsentiert die WWE sonst fast nie Wrestler, die sie nicht selbst unter Vertrag hat. Andererseits war das Konzept der Cruisergewichte für sie bisher stets ein Stiefkind.
Die frühere Konkurrenz-Liga WCW hatte in den Neunzigern erfolgreich eine eigene Cruiserweight-Division eingeführt, die Stars wie Rey Mysterio, Eddie Guerrero und Chris Jericho zum Durchbruch verhalf.
Die WWE scheiterte mit diversen Versuchen, die Idee nachzuahmen - nach allgemeiner Auffassung vor allem daran, dass sie selbst keinen rechten Bezug dazu hatte und die Cruisergewichtler immer wieder als minder- statt als gleichwertig präsentierte.
Raum für Experimente
Der neue, ernsthaft anmutende Anlauf dürfte mit zwei Faktoren zusammenhängen: Einerseits mit dem zunehmenden Einfluss von Triple H, der als offener gilt als sein Schwiegervater, WWE-Boss Vince McMahon.
Andererseits bietet das Netflix-artige Modell des WWE Network mehr Raum für Show-Experimente, die auf den harten Kern des Wrestling-Publikums statt auf die breite Masse zielen - so wie die schon erfolgreich dort etablierte Nachwuchsliga NXT.
Ob das Cruiserweight-Turnier auch zur Wiedereinführung des Cruiserweight-Titels führen wird, ließ Triple H offen: "Damit würde ich jetzt den Karren vor das Pferd spannen. Die ganze Sache ist ein Prozess."