WWE-Boss Vince McMahon tritt die Verantwortung ab, Triple H übernimmt.
WWE-Boss gibt Macht über Show ab
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Diese Nachricht gilt im Moment zwar nur für einen kleinen Teil des Programms der Wrestling-Liga - wird aber dennoch sehr interessant zu beobachten sein.
Wie der Pro Wrestling Insider berichtet, hat Firmenchef McMahon die Produktion der Cruiserweight-Show 205 Live an seinen Vorstandskollegen und Schwiegersohn abgegeben. Paul Levesque - wie Triple H bürgerlich heißt - darf die Sendung als Showrunner nun nach seinen Vorstellungen ummodeln.
Eine Richtungsänderung, die in der Szene mit Spannung verfolgt wird. Zumal sie Vorbote für das sein könnte, was passiert, wenn der 72 Jahre alte McMahon irgendwann die volle Kontrolle an die Nachfolge-Generation abgibt (SPORT1 erklärt: So funktioniert die Showkampf-Liga WWE).
Triple H ändert Handschrift von 205 Live
Triple H hat die Show am 30. Januar übernommen, seine Handschrift ist seitdem schon zu erkennen. Sie lautet, grob zusammengefasst: mehr Fokus auf Wrestling und Athletik, eine eher sportliche statt entertainment-lastige Präsentation. Ganz ähnlich wie bei der Entwicklungsliga NXT, die der 48-Jährige ebenfalls verantwortet.
Ablesbar ist das unter anderem an der Ansetzung eines neuen Turniers um den Cruiserweight Title, der seit der Entlassung von Champion Enzo Amore wegen eines Vergewaltigungs-Vorwurfs vakant ist.
Das Turnier erinnert an das Cruiserweight Classic, das vor eineinhalb Jahren der Startschuss für die dienstagnachts auf dem WWE Network gestreamten Show war.
Konzept von Vince McMahon löste Kritik aus
Im Vergleich zu diesem vielgelobten Turnier entwickelte sich der Charakter von 205 Live etwas anders, was offenbar sehr stark damit zusammenhing, dass McMahon die Produktion der Show übernahm.
McMahon versuchte vor allem, die Cruiserweights als unterhaltsame Charaktere darzustellen und zu entwickeln. Amore als Champion war in dieser Hinsicht eine typische Entscheidung: Der "Certified G" war ein kreativer Entertainer und sorgte angeblich auch für einen Zuschaueraufschwung, wrestlerisch war aber der wohl Schwächste im 205-Live-Kader.
Kritiker sahen 205 Live unter McMahons Federführung als eine Light-Version der WWE-Hauptshows RAW und SmackDown, die den eigentlichen Stärken der Cruiserweights nicht gerecht wurde.
Immer wieder fallen auch Vergleiche zum WWE-Revival von Paul Heymans einstiger Kultliga ECW vor zwölf Jahren, mit der McMahon auf ähnliche Art und Weise viele Fans enttäuschte. Auch damals lautete der Vorwurf, dass McMahon ECW in sein für ihn typisches Raster presste und der individuelle Nischen-Charakter der Marke verloren ging.
Mehrere WWE-Cruiserweights unzufrieden
Die kreative Entwicklung und der mangelnde Erfolg von 205 Live ließ auch viele seiner Hauptdarsteller unzufrieden zurück: Ex-Champion Neville warf im Oktober aus dem Gefühl der Perspektivlosigkeit die Brocken hin und sitzt seitdem seinen Vertrag aus. Kurz zuvor verließ auch sein vorheriger Rivale Austin Aries frustriert die Liga.
Es bleibt abzuwarten, ob Triple H Fans und Akteure wieder glücklicher machen wird. Und vor allem: ob seine Version der Cruiserweight-Show mehr Zuschauer anlocken wird.