Vor zwanzig Jahren war "Stone Cold" Steve Austin der größte Star bei WWE. Nun macht sich die Legende Sorgen darüber, wie die Wrestling-Liga mit seinen potenziellen Nachfolgern umgeht.
Austin: Reigns muss böse werden
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Sowohl Roman Reigns als auch den aufstrebenden Braun Strowman sieht er derzeit auf dem falschen Weg, was die Darstellung ihres Charakters angeht.
Bei Reigns empfiehlt Austin WWE mittlerweile dringend einen "Heel-Turn", einen Wandel zum Bösewicht. Strowman wiederum ist ihm in jüngster Zeit zu familienfreundlich geworden (SPORT1 erklärt: So funktioniert die Showkampf-Liga WWE).
Austin: Strowman verliert seinen Zauber
"Man muss vorsichtig sein, was man mit Braun Strowman macht", sagt Austin in der aktuellen Ausgabe der "Steve Austin Show" auf Podcast One: "Ich muss nicht sehen, wie ein 2,03-Meter-Mann mit 170 Kilo mich zum Lachen bringt und mein Herz erwärmt. Ich will sehen, wie er Leute zerstört."
Konkret kritisierte Austin Strowmans Auftritt bei WrestleMania, als er an der Seite des zehnjährigen Jungen Nicholas die RAW-Tag-Team-Titles gewann - und sein jüngstes Pay-Per-View-Match bei Backlash, als er zusammen mit Bobby Lashley Kevin Owens und Sami Zayn besiegte.
In beiden Fällen war Strowman aus Austins Sicht zu harmonisch aufgelegt: "Wenn du nicht als Alphatier auftrittst, wenn du eine Beta-Rolle einnimmst, egal, an wessen Seite: Dann fängst du an, deine Mystik, deine Macht oder was auch immer zu verlieren."
Austin bezeichnete sich als großen Fan Strowmans: "Er sieht wie eine Million Dollar aus, er kann reden, er hat Charisma, er kann wrestlen." Er sehe viel von dem in dem "Monster Among Men", was ihn selber früher ausgezeichnet hätte. Gerade deshalb müsse WWE aber aufpassen, Strowmans Zauber intakt zu halten: "Er ist nicht kugelsicher. Wenn zu viel mit dem Jungen macht, schmälert man ihn."
"WWE muss Roman Reigns zum Heel turnen"
Noch weit verfahrener sieht Austin die Lage bei Roman Reigns. Nach dem Fiasko um dessen Kampf gegen Samoa Joe bei Backlash - zahlreiche Zuschauer hatten den Kampf mit Schmährufen verspottet und die Arena verlassen - findet Austin, dass es an der Zeit für einen Neustart für den "Big Dog" ist.
"Was soll man jetzt mit Roman Reigns machen?", fragt er - und beantwortet die Frage selbst: "Man muss ihn zum Heel turnen und von der Leine lassen."
Reigns ist offiziell Publikumsliebling, obwohl er seit Jahren von einem Teil der Fans ausgebuht wird, die seinen Push zum kommenden Topstar der Liga ablehnen.
Nach Austins Ansicht hat WWE inzwischen keine andere Wahl mehr, außer Reigns auch tatsächlich zum Schurken zu machen: "Er muss jetzt aggressiv werden, da rausgehen und den Leuten sagen: 'Ihr habt es so gewollt, jetzt kriegt ihr es. Ich brauche eure Unterstützung nicht.' Er muss jetzt dunkle Züge zeigen, einen totalen Heel-Run starten."