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Digel für neues Vergabeverfahren

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Digel für neues Vergabeverfahren

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Digel für neues Vergabeverfahren

Helmut Digel spricht über die weit verbreitete Doping-Problematik
Helmut Digel spricht über die weit verbreitete Doping-Problematik
© Getty Images

Leichtathletik-Funktionär Helmut Digel hat nach der umstrittenen Vergabe der WM 2019 nach Katar eine Reform des Auswahlverfahrens innerhalb des Weltverbandes IAAF angeregt.

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"Die Katarer haben nach unseren Regeln gehandelt. Die Frage ist nur, ob man die Zukunft seines Sports damit sichert, wenn man Städte gegeneinander ausspielt", sagte Digel, Ehrenpräsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV), der "Süddeutschen Zeitung".

"Bei einem solchen Spiel sind die Staaten privilegiert, die ihre Wirtschaft zentral steuern. Das hat zur Folge, dass immer weniger Städte aus westlichen Demokratien kandidieren, in denen Bewerbungen mit demokratischen Entscheidungen verknüpft sind", sagte der 70-Jährige.

Katar hatte am 18. November den Zuschlag für die Ausrichtung der WM erhalten. In einem skandalumwitterten Bewerbungsverfahren hatte sich das Emirat gegen die Mitbewerber Eugene und Barcelona durchgesetzt.

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Unter anderem hatte Katar der IAAF kurz vor der Abstimmung ein 30 Millionen Euro schweres Sponsorenpaket versprochen.

"Diese Sponsoren-Offerte war clever, legitim, das ist im Weltsport üblich. Und es hatte eine enorme Wirkung, so kurz vor der Abstimmung", sagte Digel.

Ein entsprechender "Brief wurde eine Viertelstunde vor der Abstimmung kopiert und jedem Council-Mitglied gegeben", sagte Digel, der dem höchsten Gremium des Verbandes seit 2007 angehört: "Das ist ein legaler Vorgang. Unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten wird die Lage der IAAF dadurch erheblich verbessert."

Das vor allem auf finanziellen Gesichtspunkten basierende WM-Vergabeverfahren hält Digel allerdings "für falsch", weil "viele Sportarten in den westlichen Demokratien eine aktive Kultur aufweisen, und die Fans meist dort zu Hause sind. Wenn die nicht mehr Ausrichter von Großereignissen sein können, wäre das ein erheblicher Nachteil."

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Zuletzt hatten die Menschenrechtsorganisationen Amnesty International und Human Rights Watch die Vergabe der Leichtathletik-WM 2019 an Katars Hauptstadt Doha mit deutlichen Worten kritisiert.