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Ben Johnson: Das schmähliche Ende des Olympia-Betrügers

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Ben Johnson: Das schmähliche Ende des Olympia-Betrügers

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Schmähliches Ende eines Betrügers

Nach dem Olympia-Skandal 1988 wagte Ben Johnson 1991 ein damals viel beachtetes Comeback - und flog auch dabei schließlich als Schummler auf.
Ben Johnson bei der WM 1991 in Tokio
Ben Johnson bei der WM 1991 in Tokio
© Imago
SPORT1
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von SPORT1

Es endete, wie es wohl enden musste. Einst als vermeintlich schnellster Mann der Welt gefeiert, stoppte sich Wiederholungstäter Ben Johnson schließlich endgültig selbst.

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Am 5. März 1993 - heute vor 28 Jahren - wurde der berühmt-berüchtigte Dopingsünder nach einem erneuten positiven Befund lebenslang gesperrt.

Es war der Schlusspunkt einer Skandal-Karriere, deren berühmtestes Kapitel die Sport-Welt und vor allem Olympia in beispielloser Weise erschüttert hatte.

Ben Johnson erschütterte den Sport nachhaltig

Bei den Olympischen Spielen 1988 in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul flog Johnson seinem ärgsten Konkurrenten Carl Lewis aus den USA über die 100 m in Weltrekordzeit von 9,79 Sekunden davon. Doch der Triumph des kanadischen Sprinters sollte nicht lange bestehen. In seiner Urinprobe wurde wenige Stunden später das Anabolikum Stanozolol gefunden. Der Sprintstar war gefallen und flüchtete vom Ort des Geschehens.

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Der Wettbewerb, zuvor als Jahrhundertduell mit Spannung erwartet, galt schnell als "schmutzigstes Rennen der Geschichte", denn auch über Lewis - nun wieder in den Schlagzeilen als Coach von Weitspringerin Malaika Mihambo - liegt ein Doping-Schatten (Mailako Mihambo im SPORT1-Interview: Das ist mein Plan mit Carl Lewis).

Generell ist die Königsdisziplin des Sprint den Makel nie losgeworden, immer wieder erschütterten Doping-Skandale die 100-m-Szene - und auch Johnsons und Lewis' berühmtester Erbe Usain Bolt wurde oft mit Fragen traktiert, ob wirklich alles mit rechten Dingen zugegangen ist bei seinen Läufen, die noch weit schneller waren als Johnsons Hochdoping-Zeit.

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Skurrile Aktivitäten nach erneutem Skandal

Johnson selbst wagte 1991 die Rückkehr auf die Bahn, damals von großem Echo begleitet (das er unter anderem auch durch einen Überraschungs-Besuch beim VfB Stuttgart verstärkte): Sein Comeback-Rennen in Kanada lockte 17.000 Zuschauer an - er lief den alten Zeiten jedoch hinterher. Zur WM 1991 in Tokio schaffte er es nur mit der kanadischen Staffel und wurde Letzter, das Olympia-Finale 1992 in Barcelona verpasste er als Halbfinal-Schlusslicht klar.

Umso schmählicher, dass Johnson 1993 nochmals als Doper aufflog: Diesmal war sein Testosteronspiegel verboten hoch, der Weltverband IAAF sprach eine lebenslange Sperre aus - Kanadas Sportminister Pierre Cadieux sprach von einer "nationalen Schande" und sorgte für eine unangenehme Note, als er Johnson aufforderte, in sein Geburtsland Jamaika zurückzukehren.

Ben Johnson bei einem TV-Auftritt 2007
Ben Johnson bei einem TV-Auftritt 2007

Johnsons scheiterte mit seinen Versuchen, die Sperre anzufechten und fiel in den Jahren darauf vor allem mit teils fragwürdigen Publicity-Gags auf: Er lief bei Showrennen gegen Pferde und Autos, diente sich als Trainer für die damals ähnlich tief gefallene Fußball-Legende Diego Maradona und den Fußball spielenden Diktatorensohn Al-Saadi Gadaffi an.

Heute lebt Johnson in Kanada und ist immer noch als Privatcoach aktiv, unter anderem für P.K. Subban, NHL-Spieler, Eishockey-Olympiasieger und Ex-Freund von  Lindsey Vonn. Ansonsten hat er sich eingesponnen in einer sehr eigenen Welt: "Alles, was ich in meinem Leben wie geplant ausführe, gelingt mir", sagte er vor einigen Jahren.

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Mit Sportinformationsdienst (SID)